Mit dem VW Bus durch Norwegen - Fjordland Teil 5

Das ist jetzt der letzte Teil. Denn morgen geht es wieder zurück nach Hause. Noch einmal werden wir uns einen Fjord anschauen, von der Fähre aus. Wir fahren mit der Stena Line von Oslo nach Fredirikshavn. Und dann ist Ende. Wie schade.

Hier in Norwegen ist jetzt aber eh Schluss. Hier werden jetzt die Campingplätze zugemacht, die Wandersachen eingemottet, die Wasserfälle wieder ausgemacht und so langsam bereitet man sich auf den Winter vor. Kein Witz. Gestern war der 1. September und wir haben keinen Campingplatz mehr gefunden, der noch offen war. Ende. Zu. Aus. Also haben wir uns an einen hübschen See gestellt und auf Campingplatz verzichtet. War sehr romantisch, mit Sonnenuntergang, Sekt, Grill – halt alles was so dazugehört. Und in der Nacht, ja, da haben wir dann verstanden, warum die Saison vorbei ist. Die Temperatur fiel auf 2 Grad – Plus – immerhin. Wie gut, dass unser Bus eine Heizung hat (danke Stefan), sonst hätten wir mit Mütze und Handschuhen schlafen müssen. Ehrlich – da hilft auch kuscheln nicht weiter. Also zelten ist definitiv schwierig jetzt. Eigentlich schade, denn es ist wolkenloser Himmel. Aber genau deshalb ist es ja so kalt. Und ihr könnt Euch sicher vorstellen, wie es aussah, als wir morgens aus dem Bus geschaut haben und die Sonne durch die Nebelschwaden über den See geleuchtet hat. Wenns nicht so kalt gewesen wäre,  hätte ich ein paar mehr Fotos gemacht. Aber so bin ich doch schnell wieder unter unsere Decke gekrochen und wir haben einen warmen Kaffee getrunken.

Nebelschwaden über dem See

Unser Stellplatz für die Nacht - romantisch


Und nun sind wir in Lillehammer, genießen die Sonne, waren in der schönen Innenstadt etwas bummeln und lassen den letzten Urlaubstag gemütlich ausklingen. Und Internet haben wir ja auch wieder, klar, sonst gäbs ja auch keine Mail. Hier in der Ferienmetropole ist noch ein Campingplatz auf, die Rezeption hat von 20 Uhr bis 20 Uhr 30 geöffnet. Immerhin. Und vorhin haben wir uns schon mal in Hafjell umgesehen, dort fahren wir ja im Februar wieder hin. Allerdings wird dann Schnee liegen, denn wir wollen ja zum Ski fahren wiederkommen. Es ist schon lustig, so ein Skigebiet mal im Sommer zu sehen, wenn die Pisten nur Wiesen sind. Der Bauer hat grad die Nummer 7 gemäht ;-)

Unser Bus steht auf der Skipiste. Die 6A. Da fahr ich im Winter gerne runter

Tja, und wo waren wir vorgestern? Oder war es  vor 3 Tagen? Oder 4? Wir kommen durcheinander. Aber wenn man so viel erlebt, dann mag das zu verzeihen sein.  Also die letzte Mail, die haben wir in Geiranger geschrieben, gell.  Da war auch blauer Himmel, die Sonne ging unter und wir  haben Sterne auf „unserer“ Terrasse direkt am Fjord genossen. Mal ehrlich, kein 6 Sterne Hotel bietet solch eine Terrasse wie dieser 2 Sterne Campingplatz. Und aufgewacht sind wir morgens so, wie wir eingeschlafen sind, mit einem atemberaubendem Blick. Jups, ist schon ein toller Fjord, müssen wir zugeben. Wir dachten ja, nach dem Lysefjord gibts nix mehr besseres, aber ok, der Reiseführer hat Recht.  Und so haben wir uns noch zu einer Geiranger Kreuzfahrt entschieden. Also mal wieder mit einer Fähre gefahren, die netterweise eh in unsere Richtung fuhr. Und so durfte sogar unser Bus mitfahren.

Kreuzfahrt mit Bus


Und von dort ging es nach Alesund. In die Stadt. Jutta hatte mal wieder den richtigen Campingplatzriecher und einen tollen Platz mitten in der Stadt gefunden. Da die Stadt vom Wasser umgeben ist, lag der Platz genau am Wasser mit toller Aussicht. Echt super. Nun hat es unpraktischerweise ziemlich gegossen, so hatten wir nicht allzuviel von der Aussicht aber einen Stadtbummel, der geht ja auch im Regen.

Und jetzt müssen wir doch mal was übers Wetter schreiben.  Ja, in Norwegen regnet es mehr als in Mallorca. Ja, es ist auch kälter hier. Aber wir sind sehr froh, dass uns das nicht von dieser Reise abgehalten hat. Denn ehrlich, sooo schlimm war das Wetter nicht. Wieviel Regentage wir hatten? Schwer zu sagen, denn eigentlich hat es sehr oft mal geregnet. Also mal Nachts, mal ein paar Tropfen oder mal morgends oder abends oder ein kleiner Schauer. Ja, so kommt Bergen (also die Stadt) zu dem Rekord der Stadt mit den meisten Regentagen. Aber wie gesagt, das ist ein Trick. Denn es regnet meist nur kurz, und wenn das ein Regentag sein soll dann gibt es mindestens genausoviele Sonnentage. Ehrlich – eigentlich hatten wir genau 2 Regentage, also Tage, an denen es wirklich den ganzen Tag geregnet hat. Den einen Tag haben wir gemütlich in unserer Hütte verbracht und den anderen im Auto, das war der Tag nach Alesund. Aber netterweise war es genau am Atlantik für ne Stunde trocken, sonst hätte es auch keine Bilder gegeben. Aber die Geschichte kommt ja noch. Tja, und alle anderen Tage waren trocken, also zeitweise. Am Lysfjord hats mal ziemlich viele Schauer gegeben, aber da waren wir ja auf Fährenkreuzfahrt. Und einmal sind wir beim Wandern ziemlich nass geworden. Auf der Rücktour. Aber mal ehrlich – zu einem Norwegen Urlaub gehört das einfach dazu. Und eigentlich ist das auch gut so. Sonst wären viel zu viele Menschen hier und das wäre gar nicht schön. So haben wir die Landschaft doch lieber allein genossen. Zusammenfassend: Es war mehr trocken als nass. Deutlich.

Zurück nach Alesund, dort haben wir ein wenig Sightseeing gemacht und sind dann am nächsten Morgen auch früh wieder los, weil es gar nicht aufhören wollte zu regnen. Unser Ziel: Die preisgekrönte Atlantikstraße, gebaut fast genau im Meer, zwischen kleinen Inseln, weit draußen vor dem Festland in der rauhen See. Und so glaubt man wirklich, den Atlantik zu spüren, wenn man dort entlangfährt. Schaut euch die Bilder an, dann werdet ihr verstehen.
Alesund

Die Atlantikstrasse


Und danach haben wir den Bus-Test gemacht. Wieviel Steigung fährt ein T4 mit 70 PS? Also auf zum Trollstiegen, einer der steilsten Straßen Norwegens. Und schick. Denn es geht direkt über einen großen Wasserfall. Vorweg: Der Bus macht das locker. Also im 1. Gang. Immerhin mussten wir nicht rückwärts fahren. Und he- runter ging leicht ;-) Aber da wir nicht einfach nur Auto fahren wollen haben wir dann auch die Wanderroute ausprobiert. Die geht direkt, also ohne die Serpentinen. Teilweise über blanken Fels, mit Ketten an der Seite zum Festhalten, unter den Wasserfällen entlang. Ziemlich aufregende Wandertour. Und zurück sind wir dann doch an der Straßen gelaufen, was sicherlich gefährlicher war als rauf, denn die Busse fahren da doch ziemlich an der Kante lang. Aber wir habens ja geschafft.

Trollstiegen



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