Segeln in Belize



Das größte Riff der Welt kennt irgendwie jeder, bei der Frage nach dem zweitgrößten Riff müssen die meisten passen. Ihr wisst es jetzt - es liegt in der Karibik und gehört zu Belize. Es ist das längste Riff der nördlichen Hemisphäre und besteht neben den Riff aus mehr als 1000 kleinen Inseln, den Cayes (ausgesprochen "Ki:S", also wie die Inseln in Florida, die ja auch jeder kennt). Und genau das - also das Riff und die Inseln - sind die Gründe, warum wir hier sind. 




Nun haben wir netterweise das Glück, mit einem Segelboot mitzusegeln. Das macht bei den ganzen Inseln und einem Riff natürlich viel Sinn, aber auch ohne Schiff würde ich hier jederzeit wieder hinkommen. Also weiterlesen, auch wenn ihr kein Interesse am Segeln hat. Und wer doch segeln möchte findet bei Google unter "Mitsegeln Belize" eine Menge Angebote. Wer nicht segelt dem empfehle ich in Caye Caulker oder San Pedro unterzukommen, von dort gibt es so viele Bootstouren zum schnorcheln, angeln, ausruhen - da ist für jeden ´was dabei.

Und was wir da so gemacht haben? Hier ein paar Stationen unseres Trips:



Belize City: Ist jetzt nicht zum Urlaub machen geeignet, überhaupt ist es der einzige Ort bei dem hier vor Kriminalität gewarnt wird. Aber wir müssen ja irgend wie vom Flughafen zum Schiff und einkaufen müssen wir auch noch. Mehr gibt es hier kaum zu sehen, obwohl die Gegend um den Hafen (Also da wo die ganzen Schnellboote zu den Inseln ablegen) ganz nett ist. Also schnell weg hier.









Goffs Caye: Ein kleines Eiland am äußeren Riff, eine klassische Mini-Karibikinsel halt. Mit ein paar Palmen drauf, so wie im Werbeprospekt. Aber wir haben die Rechnung ohne die Kreuzfahrer gemacht. Ihr kennt ja sicherlich mein gespaltenes Verhältnis zu dieser Urlaubsform (also wenn ihr hier häufiger lest). Einerseits ideal, um ferne Länder ganz einfach zu besuchen, große Entfernungen zu überbrücken und ganz besondere Orte zu sehen. Andererseits ist man halt nie allein. Und besonders als Segler verflucht man diese Art von Urlaubern. So war diese niedliche, kleine Insel proppevoll, 2 Schnellboote haben angelegt, Lärm, Musik, kaum ein freier Quadratmeter. Schade. Aber he - wir haben Zeit. Die großen Pötte, die fahren um 18 Uhr wieder los, dann gibts Abendessen und alle müssen wieder an Bord sein. Also warten wir. Und dann kommt uns noch eine geniale Idee, das Ganze als Vorteil zu nutzen. Denn was gibt es nicht an Bord eines Segelschiffes? Eis, einfache Eiswürfel. Und ein Sundowner mit richtigem Eis, das wäre ja was. Also schwimme ich zur Insel, gerade als die Kreuzfahrer abreisen und treffe den Inselorganisator beim Zählen seines Geldes. Der Inselorganisator ist ein adipöser Amerikaner (ich wollte "fetter Ami" hier vermeiden) der mich schräg anschaut. Ich bitte ihn sehr höflich um die Reste seiner Kühlbox, ein paar übrig gebliebene Eiswürfel würden unserem Abend wirklich hilfreich sein. Und in der Tat, in der Kühlbox sind noch ein paar Tüten mit zwar deutlich ramponierten, aber für uns allemal ausreichenden Eiswürfeln.  Mir geht das Herz auf und ich fühle schon eine gewisse Vorfreude, bis der Typ sagt "5 Dollar". Wie bitte? Ich habe eine Badehose an und er erwartet jetzt sicher nicht, dass ich wie in der Werbung meine Visa Karte da raus hole. Außerdem sind wir mit dem Segelschiff da und für das Tagesbudget eines Seglers sind 5 Dollar eine große Summe. Also bitte ich nochmals freundlich und merke an, dass er mit dem Eis doch jetzt eh nichts mehr anfangen kann. Und dann schüttet er den Inhalt seiner Eisbox mit einem breiten Grinsen in den Sand. Wenn ich nicht so ein friedlicher Mensch wäre und der Typ nicht doppel so groß (und breit) wie ich, dann .. - ach was. Und ehrlich, unser Sundowner war auch ohne Eis großartig, die Insel war einsam, der Strand ein Traum, die Palmen wundervoll und der Sonnenuntergang magisch - wir haben uns irre wohlgefühlt.

Übrigens: Wer kein Schiff hat kann hier vom Cruise Port eine Tour buchen. Grüßt den Ami von mir. 


Wie im Freibad - Kreuzfahrer bevölkern "unsere" Insel

Goff Caye für uns allein (der dicke Ami ist links noch zu sehen)

Traumhafter Strand - traumhaftes Wasser
Und wir winken den Kreuzfahrern hinterher


Schnorcheln: Es gibt tausende, geniale, ja perfekte Schnorchelplätze auf Belize. Ehrlich, wir haben schon viel gesehen, nie war es so schön wie hier. Flach, bunt, viele Fische, einfach wunderbar. Eigentlich waren wir jeden Tag irgendwo schnorcheln, in der Nähe der kleinen Cayes geht das auch wunderbar. Wer kein Schiff hat - kein Problem. Es fahren von überall Ausflugsboote zu den besten Schnorchelplätzen. Nicht vergessen - Bananen mitnehmen. Die sind biologisch verpackt, man kann die unter Wasser gut öffnen und die Konsistenz geht auch im Wasser nicht verloren. Und die Fische mögen Bananen. So ist man in kurzer Zeit von vielen bunten Fischen umringt. Uns kam sogar eine Muräne ganz nah - sehr ungewöhnlich. 










Caye Caulker ist für mich der empfehlenswerteste Urlaubsort in Belize. Eine wunderbare Stimmung, locker, flockig und unkompliziert. Alles bunt und karibisch. Es gibt eine einzige Straße - dort liegen die Hostels, Guest-Houses und wenige Hotels. Dort findet man kleine Einkaufsläden, unzählige Tourangebote zum Schnorcheln, Tauchen, Angeln, Sunset Cruises und auch das normale Wassertaxi nach Belize City. Es gibt unzählige Restaurants, eine Disco, bei der es sogar eine Bank auf dem Dach gibt, damit man die Sterne betrachten kann. Es gibt keine Autos, der Straßenverkehr wird mit umgebauten Golf-Carts organisiert. Da gibt es Müll-Carts, Truck Carts, Bus-Carts und was auch immer. Und am Split (so heißt der Cut, der beide Inselteile trennt) da liegt die legendäre Bar "The Split". Unbedingt hingehen und einen "Panty Ripper" trinken. Das ist der Cocktail Belizes. Rum (logisch) mit Kokosnuss und Ananas. Was sich nach Pina Colada anhört geht deutlich mehr in den Kopf. Ausprobieren halt. Danach weiß man, woher der Name kommt. ;-)


Die Hauptstraße in Caye Caulker. Mit mobilem Kaufhaus unterwegs

Das shopping center. 

Wie aus dem Karibik-Bilderbuch

Hier kann man es gut aushalten

San Pedro ist die Touristenstadt überhaupt, hier gibt es Hotel, Lounge Bars, einen langen Strand, viele Palmen und das Riff vor der Insel. Wem Caye Caulker zu hipp und zu schmutzig ist der geht hier hin. Auch hier fahren die Schnellboote aus Belize City her und wir sind von hier zurück gefahren. Eine Stunde dauert die Fahrt, allein das ist schon ein Erlebnis. 



San Pedro Beach


Das Schnellboot nach Belize City - mit 600 PS über den Atlantik
Und sonst noch? Natürlich bietet Belize klassiche Karibik. Wir haben Delfine gesehen und Manatees. Mangrovenwälder und hellweiße Strände. Kristallklares Wasser. Bunte Fische überall. Und natürlich tolles Wetter, warmes Wasser und den ganzen Tag in Shorts. Beste Reisezeit ist Januar bis Mai. Danach wird es feucht und die Hurricane Saison mag man hier auch nicht verbringen.


Eine Delfinfamilie

Überall kleine Inseln

Bunte Korallen 

Klassische Sandinseln

Die beliebte Conch - die große Fechterschnecke. 

Und hier noch das Riff - ein perfekter Schnorchelplatz

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