Mit dem Wohnmobil durch den Westen der USA - Teil 2

Mit dem Wohnmobil durch den Westen der USA - Teil 2
LAS VEGAS

ja, ihr wisst ja alle mittlerweile, dass hier in Amerika alles ein wenig größer ist, das hatten wir ja schon. Aber Las Vegas setzt bei der ganzen Nummer noch einen oben drauf. Größenwahrsinnig? Gigantomanie? Gibt es sowas wirklich? Allein unser Hotel, das MGM Grand muss man gesehen haben, um es zu begreifen. Es ist „nur“ das drittgrößte Hotel der Welt, bezeichnenderweise steht das größte Hotel gleich nebenan, das zweitgrößte irgendwo in Malaysia. Und groß ist groß. Also sehr groß. Die Rezeption hat 50 (hab ich gezählt) check-in Stationen, an denen trotzdem immer eine Schlange ist. In der Lobby (also das unterste Stockwerk) gibt es gleich 2 Starbucks, einen McDonalds, bestimmt 30 verschiedene shops, 3 Diskotheken, 3 Theater (davon das MGM Grand Palace, da wo immer die Boxkämpfe sind), hunderte Kneipen und Restaurants und da hab ich jetzt das Casino mittendrin noch nicht mal erwähnt. Und draußen die Poollandschaft. Unglaublich. Wir sind heute mal vom einen zum anderen Ende gelaufen, das hat uns eben mal 15 Minuten gekostet. Wie gesagt, alles in einem einzigen Hotel. Also am besten stellt ihr euch einfach einen Flughafen vor. Einen großen. Und dann ohne Flugzeuge und alles ein wenig schicker, Teppiche rein und ein Spielcasino von den Ausmaßen eines Einkaufszentrums und das Einkaufzentrum gleich dazu.  Und ehrlich, die anderen Hotels sind alle ähnlich. Wir waren im Bellagio (das fanden wir noch größer)und  im Ceasars Palace und waren froh, dass wir wieder rausgekommen sind. Man verläuft sich da drinnen nämlich besonders gut. Das ist natürlich beabsichtigt, damit man sich in der Not irgendwo hinsetzt. Blöderweise befinden sich vor den Stühlen entweder Spieltische oder Slot-Maschinen. Und ehe man sich versieht ist man seine Ersparnisse los. Übrigens hat jedes Casino die höchste Geldautomatendichte, die ich je gesehen habe. Auf jeden Fall gibt es mehr Geldautomaten als Ausgänge. Wir haben aber nix verspielt, unsere Ersparnisse sind trotzdem bei drauf gegangen. Ein Bier kostet 7 Dollar. Eine Flasche – kein Fass.


Das Geld verschwindet in Las Vegas so schnell wie alle möglichen Dinge bei David Copperfield. Dem durften wir nämlich netterweise die Hand schütteln, weil wir bei seiner Show in der ersten Reihe gesessen haben. Keine 10m, nicht einen Meter, wir saßen 10 cm von der Bühne entfernt. Und trotz der Nähe, wir werden nie erfahren, wie der Copperfield 13 Personen von der Bühne zaubert, sich durch eine Stahlplatte oder einen Riesen-Ventilator hindurch beamt oder Krawatten zum Singen bringt. Und he – die alte Nummer mit dem Hasen aus dem Hut war auch dabei. Nur dass es eine Ente war und sich das Ganze wirklich 10 cm vor unserer Nase abgespielt hat. Uns ist immer noch schwindelig. Dabei ist der Copperfield sogar echt lustig und sieht verdammt gut aus. Ich musste Jutta festhalten, damit sie den nicht gleich mit aus Zimmer nimmt. Aber sie durfte ihn 2 Mal anfassen – immerhin.

Nun ist unsere Las Vegas Zeit aber auch schon rum, denn mehr als einen Tag hält der naturverbundene Camper da nicht aus. Schon die Vorstellung, dass es eine Millionenstadt gibt, die nur zum Zweck des Vergnügens, von Spiel, Sex und Shows erbaut wurde, das lässt einen schon mal schaudern. Und so sind wir nach dem Aufstehen (ok, so ein Starbucks im Hotel ist schon praktisch) gleich weiter. Und so groß und spektakulär Las Vegas auch ist, so schnell geht die Landschaft wieder in Wüste über und keine 30 min später ist man in der Einsamkeit. Und jetzt stehen wir hier wieder einmal sehr spektakulär im Valley of Fire State Park. Davon erzähl ich aber nächstes Mal, denn wir werden den Park erst nachher erkunden, zum Sonnenuntergang, wenn die Sonne die roten Felsen in atemberaubendes Licht tauchen wird. Sagt der Reiseführer.



Eine Geschichte muss ich aber noch loswerden. Wir befinden uns nämlich in einem Indianerreservat und so haben wir erstmal in einem typischen Indianershop eingekauft. Einkaufen bildet ja, das wissen diejenigen, die meine Reisebereichte regelmäßig lesen. Mit was verbindet man Indianer? Mit Feuerwasser und irgendwas zu schießen. Ein Vorurteil. Hmmm. Also die eine Hälfte des Ladens bestand aus Schnaps (super gute Auswahl und extrem billig, da Indianer keine tax zahlen), die andere Hälfte aus Feuerwerkskörpern. Kein Witz. Und die Auswahl war besser als bei uns zu Silvester. Wozu das gut ist und wann sowas genutzt wird ist uns aber nicht klar. Lustig war es allemal. Und an der Ladentür stand „Please leave any firearms outside the store“. WIr kamen uns vor wie im wilden Westen und der Typ an der Kasse hatte so lange Haare, dass eigentlich nur Pfeil und Bogen gefehlt hat. War echt cool. Und damit schließe ich meinen Bericht für heute. Hugh!

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