Tahiti liegt mitten im Pazifik. Wenn man von oben auf die Erde draufschaut und Tahiti in der Mitte sieht (der rote Kreis), kann man als größere Landmasse nur Neuseeland sehen (unten links). Sonst ist es überall einfach nur blau. Tahiti selbst ist die größte der Gesellschaftsinseln, die zu französich Polynesien gehören. Nordwestlich von Tahiti liegt die Insel Moorea, wo wir einen Großteil unseres Urlaubs verbracht haben.
Südsee, das hört sich für uns Europäer immer so heimisch an. Nordsee, Ostsee, da kann es zur Südsee ja nicht weit sein. Weil unsere Südsee aber Mittelmeer heißt hat halt der Südpazifik diesen Namen bekommen - vom spanischen Konquistador Vasco Núñez de Balboa. Viele Reiseberichte von Cook oder Louis Antoine de Bougainvilles haben eine etwas verträumte Sicht dieser Region erschaffen, eine idealisierte and rosa gefärbte Weltregion, der Garten Eden.
Tahiti ist wirklich sehr weit weg von Europa, 15.600 km entfernt von Hamburg, 11 Zeitzonen entfernt. Fast 40 Stunden sind wir unterwegs. Unser Ziel: Moorea - dort liegt der Katamaran Baju meines Bruders (der leider dort gestorben ist - ich werde ihn nie vergessen). Über Paris und Los Angeles kommen wir in Papeete, der Hauptstadt französich Polynesiens an. Von dort sind es nur noch 30 min mit der Fähre und dann ein wenig mit dem Bus. Allerdings müssen wir noch etwas warten, denn morgens werden die Busse für die Schulkinder gebraucht. Auch ein Erlebnis. Netterweise spricht man dort Französisch, also eine Sprache die ich recht gut spreche und so kommen wir ohne Probleme von hier nach da.
Und ja, es ist warm hier, sehr warm sogar. Und hell, sehr hell sogar. Die Sonne steht in der Mittagszeit praktisch im Zenit und so gibt es Sonne pur und die Farben der Südsee kommen richtig gut zur Geltung. Türkisblaues Wasser, dunkelgrüne Berge und der dunkelblaue Himmel. Schon schick....
Und nein, wir sind nicht mit dem Kreuzfahrer hier. Wir sind mit dem Bus gefahren bis hier zur Cooks Bay. Wir liegen mit der Baju in wohl einer der schönsten Buchten der Welt – so schreiben die Reiseführer. Auch wenn umstritten ist, ob der berühmte Südseeentdecker wirklich hier ankam oder eine Bucht nebenan, so heißt die Bucht hier halt die „Cooks Bay“. Man kann sich heute noch vorstellen, wie der englische Kapitän sich gefühlt haben muss, als er hier Anker geworfen hat. Umrahmt von hohen, schroffen Bergen und Felsen schneidet sich diese Bucht tief in die Insel Moorea. 1000 verschiedene Grüntöne zaubern aus den Berghängen ein einzigartiges Schauspiel, oben an den spitzen Gipfeln verwirbeln die Wolken und die Sonnenstrahlen durchschneiden die feuchte Luft . Und hinten am Riff brechen sich die Wellen und sorgen so auch noch für eine stimmungsvolle Akustik.
Nachts erleben wir die traumhafte Kulisse des südlichen Sternenhimmels, der Orion steht über uns, als wir einschlafen, um Mitternacht geht das Kreuz des Südens auf und der Skorpion zeigt sich kurz vor Sonnenaufgang. Eine riesige Uhr über uns. Und der Wecker ist die Sonne, die sich langsam über die Berghänge schiebt und den Himmel in wilden Farben erscheinen lässt. Ja, wir schlafen draußen, denn es ist so irre heiß, dass es anders kaum möglich wäre. Und schöner ist es auch noch....
... und nach dem Aufstehen gibt es Frühsport. Klar, die Sportveranstaltungen finden im Wasser statt, vom Bett ins kühle (naja, 28 Grad) Nass sind es ja nur wenige Zentimeter. Und unser Schwimmbad ist groß - wir haben viel Platz.Es gibt 2 Sportarten: Schwimmen und SUP (Stand up Paddling) - so typisch Tahiti halt. Unsere längste SUP Tour waren 4 km. Wir fanden uns gut.
Unser Ausflugsprogramm: Wir fahren mit Baby Baju zu den Sehenswürdigkeiten der Insel. Durch die Buchten, über die Riffe, zu den Schnorchelplätzen. Oder einfach nur an den Strand. Die Hotels besuchen wir durch deren Garten (also den Korallengarten, denn die Hotels sind hier ja üblicherweise auf dem Riff gebaut).
Baju Baby legen wir vor Anker oder binden es an eine Boje an und verbringen dann die meiste Zeit eigentlich unter Wasser. Viele, viele bunte Fische gibt es zu sehen.
Und dann gibt es da noch die große Touristenattraktion "swim with the Stingrays". Eine Sandbank, dort füttert man die großen Rochen und so schwimmen dort unglaublich viele davon herum. Bestimmt 30 Tiere, von klein bis groß kann man dort hautnah erleben, anfassen, streicheln und beobachten. Da die Viecher von den dortigen Touristentouren gefüttert werden sind die allerdings ziemlich wild. Jutta wurde gleich von 2 großen Flattermännern eingekreist, da ist sie dann doch lieber im Dingi geblieben.
Und wo gefüttert wird, da sind diese Kreaturen auch nicht weit. Plötzlich tauchen fast 10 Schwarzspitzenhaie auf und umrunden den Touristenzirkus, schwimmen mittendrin und wirklich sehr nah an uns heran. Ein wenig gruselig ist das ja schon (Jutta ist froh, dass sie im Dingi ist), aber es ist völlig ungefährlich. Die Biester fressen keine Menschen, auch wenn sie mit so 1,50 m Länge schon Respekt einflößen.
Einen Tag lang haben wir uns ein Auto gemietet und die Insel erkundet. 37 km sind es einmal drumrum, zusätzlich gibt es eine Straße hinauf zum berühmten Aussichtspunkt. Fertig. Natürlich fahren auch wir erst einmal zum berühmten Aussichtspunkt Belvedere, von dem man die beiden Buchten Cooks Bay und Opunohu Bay überblicken kann. Im Hintergrund das Riff - schon schick. Netterweise konnte man dort nicht nur "Ausblicken", sondern auch eine kleine Wanderung durch den Wald machen. Wunderhübsch. Farne, so groß wie Häuser. Was bei uns als Zimmerpflanze verkauft wird steht hier als Busch in der Gegend rum. Dazwischen die Sonne, die nur spärlich durch dichte Blätterdach dringt. Ein wunderbarer Moment. Und klar, wir haben auch richtig typische Südsee Bilder gemacht. Sieht ein wenig sehr kitschig aus, fast nicht real, wir können euch aber versichern, dass diese Bilder nicht im Studio vor einer Fototapete aufgenommen wurden. Es gibt viele Strände auf Morrea, nur sind halt immer an den Stränden die Hotels. Aber die Strände darf man generell besuchen. Allerdings müssen wir dazusagen, dass man eh nicht am Strand liegt, weil das unerträglich heiß ist und eh viel zu langweilig. Also verdrücken wir uns wieder auf die Baju unter unser Sonnensegel und essen die ganzen Früchte, die wir auf der Autotour eingekauft haben.
Und jetzt mal Fazit: Würden wir wieder her kommen? Nein. Das liegt sicher nicht daran, dass es hier nicht schön ist. Ganz und gar nicht, das hab ich ja sicher klar gemacht. Und die Bilder sprechen auch so ihre Sprache. Hier ist es sogar wunderschön, das Wasser ist warm, die Fische sind bunt, das Land ist grün, einfach traumhaft. Aber he, die Karibik ist praktisch genau so. Und von Europa in weniger als 10 Stunden zu erreichen. Wir würden also lieber häufiger in die Karibik fahren als hier in die Südsee.
Und jetzt mal Fazit: Würden wir wieder her kommen? Nein. Das liegt sicher nicht daran, dass es hier nicht schön ist. Ganz und gar nicht, das hab ich ja sicher klar gemacht. Und die Bilder sprechen auch so ihre Sprache. Hier ist es sogar wunderschön, das Wasser ist warm, die Fische sind bunt, das Land ist grün, einfach traumhaft. Aber he, die Karibik ist praktisch genau so. Und von Europa in weniger als 10 Stunden zu erreichen. Wir würden also lieber häufiger in die Karibik fahren als hier in die Südsee.
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