Ein Wochenende in der Sonne / Mailand und Como
Mitten im August lohnt sich eine Reise nach Mailand, wenn man denn nicht hofft, auch noch Italiener zu treffen. Die sind im August nämlich alle in den Bergen oder an der See aber bestimmt nicht in Mailand. So bekommt man gute Preise, eine bis auf Touristen leere Stadt mit herrlich ruhigen U-Bahn Fahrten, kein Anstehen im Restaurant, kein Gedränge und kein Lärm. Allerdings hat auch kaum etwas geöffnet. "Chiuso par Ferie" steht an jedem Geschäft. Na - fast. Uns hat es aber wunderbar gefallen und natürlich sind wir erst einmal mit der U-Bahn ins Zentrum zum Piazza Duomo und auf den Dom rauf. Wo in der Welt darf man einer so großen Kirche schon aufs Dach steigen? Und ich sage euch, das ist wahrlich ein großer Dom: Er ist nach dem Petersdom im Vatikan und der Kathedrale von Sevilla flächenmäßig die drittgrößte Kirche der Welt. Und alt isser auch, bereits 1386 begonnen und 1572 geweiht worden. Geschichte zum Anfassen. Und sehr, sehr schick.
Natürlich darf ein Bummel durch die Galleria Vittorio Emanuele II nicht fehlen die gleich nebenan steht. Hier sieht man, dass die Italiener das shopping erfunden haben, denn wer baut schon 1867 ein so großes Kaufhaus, das heute noch so aussieht wie eine übliche shopping mall. Mit Geschäften und Restaurants und noch viel mehr Touristen. Und überhaupt kann man sich wunderbar treiben lassen durch Mailand, an tausenden Geschäften vorbei, durch die schönen Gassen der Innenstadt und den Park Sempione. Dort haben wir dann erstmal 2 Stunden geschlafen, um etwas in das Dolce Vita einzutauchen. Uns geht es gut.
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Parc Sempione |
Nein, das hier oben ist keine O2 Werbung sondern der Brunnen vor dem Castello Sforzesco. Es ist der heißeste des Tages, bei uns in Deutschland sind 35 Grad, hier in Mailand fast 40 - im Schatten. Da müssen wir ab und zu mal die Füße kühlen.
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Castello Sforzesco |
Bei fast 40 Grad lässt es sich im Mailand kaum aushalten. Nun wissen wir auch, warum alle Mailänder im August plötzlich weg sind. Also machen wir es ihnen nach und fahren in die Berge. Netterweise fährt die Bahn alle Stunde von Mailand direkt zum Lago di Como und der Bahnhof steht praktisch am Seeufer. Das kostet auch nur 4,50 EUR, dauert eine Stunde also machen wir einen Ausflug im Ausflug und gehen einfach im See schwimmen. Herrlich.
Der Comer See ist 51 km lang und max. 4,2 km breit. Damit ist er nach dem Gardasee und dem Lago Maggiore, gemessen an der Wasserfläche, der drittgrößte See Italiens. Durch seine spezielle Form eines umgekehrten Y hat er eine Uferlinie von 170 km und übertrifft die beiden anderen Seen in diesem Punkt. Insider Tip: Wenn man in Como rechts am See entlang läuft (sehr schick, außerdem gibts da Free W-LAN in Park) kommt man nach ca 15 min an den Strand "Lido di Viale Gena", einfach zu sehen an der großen Fontäne. Der Eingang ist kaum zu erkennen aber vorhanden, der Spaß kostet 3 EUR. Das Schild ist übrigens nicht so gemeint, wie man uns versichert hat.
Und gleich noch ein Insider Tip: Statt mit den teuren Ausflugsbooten den See zu erkunden einfach die normale Fähre nehmen. Wir sind von Como nach Bellagio gefahren, dauert 2 Stunden und man bekommt einen tollen Eindruck von dem tollen See und den Villen an dessen Ufer, den hohen Bergen ringsum und überhaupt - die Landschaft ist irre beeindruckend. Also Brot einpacken, was zu trinken mitnehmen und einfach genießen.
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Bellagio |
Bellagio ist ein Traum. Enge Gassen, die treppenförmig am Berg direkt am See eine tolle Aussicht bieten, gemütliche Kneipen, Ateliers, Eisdielen, Geschäfte. Etwas viele Andenkenläden vielleicht, aber so ist das halt mal bei so hübschen Städtchen. Der Ort liegt genau dort, wo sich der See in seine zwei Seitenarme teilt und bietet so diese einmalige, malerische Lage. Wer mal am Comer See ist, sollte diesen Ort nicht verpassen.
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Bellagio |
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Rückfahrt mit dem Tragflächenboot |
Und zurück geht es mit der Schnellfähre, einem Tragflügelboot. Damit geht die Rückfahrt mehr als doppelt so schnell (kostet aber das gleiche), wir kriegen eine Bahn um 19 Uhr und bekommen am Bahnhof sogar noch 2 eisgekühlte Bier. Ich sag euch, das war das leckerste Bier, an das ich mich erinnern kann. Und in Mailand finden wir dann noch eine tolle Pizzeria und lassen den Abend bei Wein gemütlich ausklingen. So geht Entspannung.
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DIe Naviglis am Morgen |
Hier, wo sich am Abend tausende Touristen herumtreiben und an den besten Restaurants anstehen, hier verbringen wir den Sonntag Vormittag und frühstücken. So ruhig habe ich die Naviglis noch nie erlebt. Insider-Tip: Die Naviglis am Vormittag besuchen, die Atmosphäre ist genial. Allerdings sollte man nicht auf einen Abendbesuch verzichten, um denn den Unterschied kennen zu lernen. Bunte Licher, Trubel, Heiterkeit. Der Naviglo Grande wurde in den Jahren 1177 bis 1257 gebaut Er ist über 50 km lang und diente als Transportweg zum Lago Maggiore und zum Ex- und Import in die Schweiz, z. B. für den Transport von Marmorblöcken, die für den Dombau benötigt wurden. Heut eist es eine Kneipengegend für Mailänder und Touristen.
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