Teneriffa - die etwas anderen Badestellen der Insel

Heute gibt es mal ein paar ganz besondere Badetipps von meiner Lieblingsinsel. Die schönsten Strände sind nämlich gar nicht da, wo alle hingehen, sondern genau dort - wo sonst wenig Touristen hinkommen. Im Westen der Insel. Wer das ungewöhnlich findet, der schaut sich hier mal um.

Die Tipps sind übrigens nix für jemanden, der einen großen Sandstrand zum buddeln braucht oder Full-Service, der geht dann lieber an die Standard-Strände.


Die klare Nummer 1: Bollullo


Klein - Schwarz - Stark. Was sich anhört wie eine Kaffeewerbung ist mein Favorit auf Teneriffa. 200m breit, dunkelschwarzer, feiner Sand und eine Brandung, die sich in der Tat gewaschen hat. Baden ist hier oft nicht erlaubt, wenn es aber mal doch freigegeben ist hat man hier einen hohen fun-Faktor. Die kleine Bar am Felsen ist gemütlich und authentisch - das Dorada Bier schmeckt hier besser als woanders auf der Insel. Der Weg hierher ist nicht ganz einfach. Allein die Autofahrt dorthin ist ein Abenteuer - nur nicht bange machen lassen vor der schmalen Strasse. Parken kann man am Restaurant - von dort geht es auf einem malerischen Weg den Felsen runter. Einmal unten angekommen mag man eigentlich kaum wieder weg. Sehenswert ist auch der Lifeguard - dagegen sieht David Hasselhoff aus wie ein Weichei.

Übrigens: Die rote Flagge weht hier eigentlich immer - baden ist aber erlaubt wenn der Lifeguard das freigibt. Also einfach fragen....

Fazit:
·        Sandstrand
·        Üblicherweise hohe Brandung
·        Coole Bar vorhanden











Nummer 2: Punta de la Vina - Buenavista

Das ist gar kein Strand - sondern eine große Badewanne bzw ein Naturschwimmbad. Ist absolut ein Geheimtipp. Ein großer Parkplatz, ein Weg bis runter zum Wasser, einfacher Einstieg und guter Schutz gegen die Brandung. Der Grund ist feiner Sand - trotzdem sind Badeschuhe recht empfehlenswert. Es geht aber auch ohne - ganz ehrlich. Es ist ein herrliches Gefühl, wenn eine große Welle Kubikmeterweise Frischwasser über die Felsen spült - die Geräuschkulisse inklusive. Überall gurgelt es und Wasser fließt von überall. Lustigerweise gibt es ein Schwimmerbecken und ein flacheres Nichtschwimmerbecken. Es gibt keine Restauration, keine Bar, rein gar nix hier. Also alles mitbringen.

In der Nähe (200 m nördlich) gibt es übrigens einen richtigen Strand – mit Sand. Immerhin im Sommer. Im Winter ist der Strand interessanterweise verschwunden.

Fazit:
·        Die schönste Badewanne der Welt
·        Felsenwanne mit Salzwasser, Sandboden
·        Treppe bis zur Badestelle
·        Großer Parkplatz






Nummer 3: El Guincho


Sand gibt es hier nicht. Die Badestelle ist ein Felsstrand mit Badeeinstieg über eine sehr schön gemachte Beton-Plattform- edelstahlhandlauf inklusive. Die Bucht ist sehr gut durch Brandung geschützt, dank einer vorgelagerten Insel. Daher kann man sogar im Winter baden. Im Sommer ist es ein wunderbares Schnorchelziel. Die Plattform selbst ist hübsch gemacht, überdacht und mit Bänken versehen. Ideal für ein Picknick. Selbst mitbringen ist aber Pflicht- Restauration gibt es hier nicht.

Fazit:
·        Beton-Plattform mit Einstieg
·        Schöner Picknickplatz mit Bademöglichkeit
·        Einsam




Nummer 4: El Socorro


Socorro heißt – „Hilfe“. Kein Wunder, denn gerne kommen hier Badegäste in Seenot. Also obacht. Hier gibt es Wellen, einen großen (schwarzen, also natürlichen) Badestrand und viele Surfer. Der Strand ist bewacht und gut ausgebaut, incl. Parkplätze und Café. Wer etwas „normalen“ Strand bevorzugt ist hier gut aufgehoben.

Etwas ganz Besonderes: Hier landen gerne die Paraglider - also auch mal nach oben schauen. So wurden übrigens auch die Aerial Aufnahmen gemacht.








Nummer 5: Abama


Ja, dieser Strand fällt in meiner Aufzählung etwas aus dem Rahmen. Unnatürlich (weißer , aufgeschütteter) Sand, teuer (weil Luxushotel) und oft recht voll. Trotzdem kommt er hier vor, weil er doch etwas Besonderes ist und ich mich bisher immer wohlgefühlt habe. Allein der Blick von oben ist spektakulär und wirklich wunderschön.

Der Strand ist Teil der Luxusanlage „Abama Resort“ und man mag den Eindruck gewinnen, es handelt sich um einen Privatstrand. Das mögen die Betreiber auch erreichen, der Strand ist aber öffentlich. Parken kann man auf dem Hotel-Gästeparkplatz gleich hinter dem Kreisel. Von dort muss man zu Fuß dorthin – nicht ganz unweit. 15 min läuft man schon. Zusätzlich muss man auch noch 40 m Höhenunterschied überwinden – zu Fuß. Es gibt zwar einen Aufzug, der bleibt aber Hotelgästen vorbehalten. Der Blick entschädigt aber für vieles. Und wer viel Gepäck, Kinder oder lauffaule Begleitung hat fährt bis runter zum Strand, lädt dort aus und parkt hinterher. Parken am Strand ist nicht erlaubt.

Unten angekommen wir man von puderfeinem Sand begrüßt der  mit einem künstlich angelegten Wann geschützt wird. Schwimmen (also richtig sportlich) ist hier ohne Probleme möglich. Auch Kinder können hier herrlich buddeln und sich im Wasser vergnügen. Bezahlen muss man übrigens nichts, wenn man seine eigenen Sachen, Decke etc mitbringt.

Ich selbst nutze den Tag im Abama als Luxus-Tag. Man kann dort Liegen mieten, Cocktails trinken und sogar exzellent speisen – wer will. Billig ist das nicht. Das WiFi ist schnell und umsonst, ich habe hier schon den einen oder anderen Arbeitstag verbracht

Fazit:
·        Luxus Strand
·        Künstlich
·        Ruhig
·        Full-Service
·        Teuer









Nummer 6: La Caleta


Wer einen einsamen Sandstrand sucht und nicht scheu ist zu laufen findet hier sein Traumziel. Wegen der beschwerlichen Anreise ist es hier üblicherweise sehr ruhig. Man errecht den Strand über La Caleta oder Puertito und sollte eine Stunde Wanderung einplanen. Die Wanderung an sich ist schon toll, der Strand dann die Entschädigung.

Ganz einsam ist es natürlich nicht, dank Google Maps verirren sich doch so einige Individualisten hierher. Und zusätzlich wird die Gegend von „Alternsativurlaubern“ bewohnt, die hier in Bretterhütten wohnen. Auch das ist eine Reise wert

Fazit:
·        Komplizierte Anreise (aber gut mit einer kleinen Wanderung zu verbinden)
·        Einsam
·        No Service





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