Wanderungen auf Teneriffa

Hier findet ihr meine Lieblingswanderungen auf meiner Lieblingsinsel.


El Puertito - La Caleta (5 km hin und zurück, am Meer, Dauer 2 Std)





Teneriffas Westküste ist nicht unbedingt für Natur und Ruhe bekannt, da denkt man eher an Playa Las Amerikas oder Los Christianos, Ferienanlagen, die so kilometerweit in den Berg gebaut wurden, Reisbusse, Pauschaltourismus und Kneipenfeeling. Aber nach ein wenig Suchen gibt es auch hier wunderschöne Flecken Erde, Ruhe, Natur und traumhafte Felsbuchten, türkise Sandstrände und auch ein wenig Alternativurlaub – die Alt-Hippies lassen grüßen.



Zu empfehlen ist die Wanderung von El Puertito nach La Caleta. Das kleine Fischerdörfchen bietet einen Parkplatz, auf dem auch einige Wohnmobile stehen – so wie ich das sehe kommen einige hier auch nie wieder weg. Eine Kneipe gibt es hier und einen kleinen Strand. Richtig idyllisch. Fischer gibt es hier sicher keine mehr, auch wenn es fast noch so aussieht.



Die Wanderung führt 2,5 km direkt am Meer entlang und bietet mehr als genug Gelegenheiten zum Verweilen oder auch Baden. Man kann sich so viel Zeit lassen wie man will, die Wanderung ist einfach, auch wenn zwei Mal die 50 m hohe Steilküste erklommen werden muss. Es gibt Kieselstrände, Sandstrände und Felsbuchten zu entdecken, man wandert durch Kakteenwälder und es ist richtig ruhig hier. Ab und zu findet man einfache Hütten oder Zelte der Alternativtouristen, die hier entweder günstig ihren Urlaub verbringen oder einfach dauerhaft hier wohnen. In La Caleta gelangt man dann plötzlich in den Massentourismus, auch wenn dieses Städtchen noch ein klein wenig Charme eines ehemaligen Fischerdorfs erhalten hat. Immerhin kann man sich hier in einem der unzähligen Restaurants und Bars ein wenig stärken, bevor man die Rückreise antritt. Ganz faule nehmen einfach das Taxi zurück, wir haben natürlich unsere Beine vorgezogen und die Abendsonne über dem Meer genossen.




RUND UM DEN GARACHICO (7,6 km, Höhe 1350m, Dauer 2:40 h)


Heute geht es in die Berge und Wälder. Erst durch den Wald, querfeldein, über lange Kiefernnadeln und weichen Boden. Dann ganz plötzlich wechselt die Landschaft als der Vulkan in Sichtweite kommt. Die Bäume werden rar und der Boden ist schwarz und die Schritte knirschen auf den kleinen Steinchen. Unter uns ziehen die Wolken und über uns trohnt der Teide. Was für eine schöne Wanderung. Man kann das ganze verlängern und um den Chinyero laufen oder auch verkürzen und von La Montaneta mit dem Auto bis zum Parkplatz fahren - dann verpasst man aber den schönen Wald. Und das wäre schade, denn diese Wanderung zeigt eindrucksvoll die Vielfalt dieser Insel.






Der Weg ist fast immer gut zu erkennen, manchmal geht es halt auf Vulkangestein einfach vorwärts. Verlaufen kann man sich nicht, der Vulkan einfach links lassen, wenn man wie wir gegen den Uhrzeigersinn läuft. Wer übrigens die Kombination Schwarz/Grün toll findet findet hier die Farbei seines Lebens.


DER LANGE WEG NACH VILLAFLOR (15 km, 5:30 h, 2450 m Höhe, ca 1300 m Höhenunterschied)



Das ist wirklich eine weite Wanderung und es geht hoch und runter, hauptsächlich aber runter. Trotzdem geht es vom Parador erstmal 400m rauf bis zum Gipfel der Caldera (ganz Verrückte können natürlich auch gleich noch den Guajara besiegen, dann dauert es natürlich noch länger). Wir sind aber drumrum gelaufen. Der Weg ist einfach, es geht am Parador los und dann einfach den Schildern Richtung Vilaflor folgen, die da überall rumstehen.

Die Wanderung ist der Wahnsinn, einfach die Bilder gucken und staunen - es ist wirklich alles dabei. 

Anstieg auf den Caldera-Rand

Blick auf den Teide von oben

So sieht es da oben aus

Toller Weg hinunter Richtung Vilaflor

Und weiter durch Vulkanasche

Vorbei am "Paisaje Lunar"

Und zum Schluss durch den Wald
Zu dieser Wanderung gibt es auch noch eine lange Geschichte und die heißt "Der Erhard hat Schuld". Und was hat der Erhard damit zu tun, der war doch gar nicht dabei? Nun, solch eine Wanderung über 15 km, 400 Höhenmeter Aufstieg, 1000 Höhenmeter Abstieg - die muss ja geplant sein. Natürlich wollen wir nicht die Strecke zweimal laufen, das geht ja auch gar nicht. Also sind Jutta und Rosi vorgefahren und haben das Auto in Vilaflor geparkt - unserem Zielort. Torben und Alex haben sie dort abgeholt und dann sind wir gemeinsam zum Ausgangsort gefahren - dem Parador im Nationalpark El Teide. Und los ging es - erst durch die Steinfelder der Caldera, an den Canadas vorbei, 400 m hinauf an den Rand der Caldera und wieder 1000m hinunter durch Wälder, Aschefelder, Felsen und Mondlandschaften. Genial. Wir fühlen uns toll. Bis zu dem Moment als 3 km vor dem Ziel die Rosi plötzlich einen Spruch rauslässt, der uns die Beine gefrieren lässt und für einen tollen Witz halten. "Ich habe den Schlüssel oben im Auto gelassen". Wie? Was? Ehrlich? Ja doch. Der Autoschlüssel liegt wirklich oben, im Auto. Die Stimmung sinkt. Was tun? Gibt es Taxen in Vilaflor (nein, gibt es nicht), fahren Busse (nein, nicht zu der Zeit). Wir stehen also im verlassenen Vilaflor und wissen nicht weiter. Gottseidank sprechen Torben und Jutta Spanisch, bieten einem Einwohner, der grad sein Auto aufschließt 20 Euro für die Fahrt nach oben. Er hat zugestimmt. Uff. Mal ehrlich, wir hätten auch mehr bezahlt. Danke du lieber Unbekannter, das war unsere Rettung. Und zurück bleibt bei uns die Erinnerung an die verückteste Wanderung unseres Lebens. Und warum war nun Erhard Schuld? Nun, weil er sonst immer den Autoschlüssel von Rosi trägt, und da er nicht dabei war musste sie ihn ja vergessen. Tja...

Roques de Garcia (3 km, 1:45 h, 2100 m Höhe, ca 200 m Höhenunterschied)


Eine leichte, einfache , aber wunderschöne Wanderung. Eigentlich der Klassiker und ein Muss auf der Insel. Einfach zu erreichen, gut zu parken (trotzdem früh aufstehen, wenn das Wetter sehr gut ist wird es voll in der Gegend) und wunderschöne Ausblicke auf den Roque de Garcia und den Teide. Einfach Bilder gucken und freuen. 



















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