Mallorca – Der große Cala Test im Westen
Ja klar, der Westen der Insel Mallorca ist jetzt nicht
unbedingt für Badebuchten bekannt. Und kaum jemand fährt zum Baden in die
Berge. Aber es gibt sie – die Calas im Westen und sie sind alle etwas ganz Besonderes.
Eigentlich wollte ich ja ein Ranking der Buchten machen,
meine Top-Cala-Liste sozusagen aber nach langem Nachdenken lass ich das lieber
sein. Ich konnte mich einfach nicht für die schönste Bucht entscheiden, denn
jede der Buchten hat etwas Besonderes. Und alle sind so wunderbar verschieden.
Identisch ist eigentlich nur das glasklare Wasser, welches jede der Buchten in
ein schickes Türkis färbt. Aber das war es dann auch schon mit den
Gemeinsamkeiten. Aber der Reihe nach – fangen wir im Südwesten an
Cala Banyalbufar
Das Besondere der Bucht? Ich nenn es mal „Matratzenstrand“ –
hier liegt man in der Tat weich gebettet auf getrockneten Seegrasresten. Was
bei anderen Stränden aufwändig weggefahren wird (gesehen an der Cala Es Trenc) bleibt hier
einfach liegen, wahrscheinlich auch, weil es hier niemand wegfahren kann. Denn die Bucht liegt so tief eingeschnitten
in den Felsen, dass ein LKW hier keine Chance hat. Schon die Anfahrt mit dem
Auto ist atemberaubend (aber nicht schwierig). Noch 100m vor dem Ende der
Straße liegt das Wasser weit unten. Der erste Gedanke: Wie soll ich hier bloß an
den Strand kommen? Das ist dann allerdings ganz einfach. Am Ende der Straße ist
ein Parkplatz (Kost nix) und von dort eine Treppe, die direkt an die malerische
Bucht führt. Als wir dort waren tummelten sich ca. 5 weitere Pärchen oder
Grüppchen dort, sonst war nix los. Ich würde diese Bucht also mal als „einsam“
klassifizieren. Dabei ist sie wirklich malerisch, mit einem Wasserfall (ja,
hier kann man duschen – ist kein Abwasser), dem üblichen türkisen Wasser und
wie gesagt, dem Matratzenstrand. So weich habe ich noch nie an einem Strand
gelegen. Und es gibt keine sandigen Füße. Top. An der Wasserkante gibt es aber
wirklich Sand und man kommt so sehr einfach ins Wasser. Baden ist also eine
Wucht hier. Wenn man etwas raus schwimmt kommen die hohen Felsen und die Berge
dann so richtig zur Geltung.
Fazit: Wer einsam und in Ruhe am Strand liegen möchte – da
geht es hin
Einladender Blick - Die Cala Bayalbufar |
und traumhaftes Wasser |
Cala Valldemossa
Eigentlich gar keine Bucht sondern ein Mini-Hafen – in dem
man toll baden kann. Hafen ist natürlich ein wenig übertrieben, es gibt einen
kleinen Anleger, die Boote sind alle hochgezogen (ich möchte das gern mal bei
Sturm sehen) und liegen im kleinen Örtchen verteilt. Von der Mole kann man
prima ins Wasser hüpfen, es gibt eine Badeleiter und auch über die Slip (also
da, wo man die Boote rauszieht) kommt man einfach rein und wieder raus.
Eigentlich ist es ein großes Naturschwimmbad. Und genau das macht den Charme
dieser Bucht aus, ich hab sowas noch nicht gesehen. Mini-Hafen oder großes
Schwimmbad? Einzigartig. Es stehen schon mehr Autos hier als in der Bunyafalbar
aber hier gibt es auch eine Kneipe und ein paar Häuser. Parken kost auch nix.
Es wäre hier sicher deutlich voller, wenn die Anfahrt nicht so abenteuerlich
wäre. 6 Kilometer auf einer teilweise sehr schmalen Straße ist wohl nicht
jedermanns Sache. Ich fands lustig und jeder Kilometer hat sich gelohnt.
Fazit: Wer mal einen wirklich gemütlichen Hafen sehen möchte
und da auch noch baden will – hinfahren wenn man denn 10 Serpentinen-Kurven
nicht schrecklich findet
Blick von oben auf den kleinen Ort |
Badeplätze im Hafen |
Cala Deia
Die beiden Kneipen hier machen diese Bucht aus. Sie liegen
genial auf den majestätischen Felsen, mit Holzterrasse und Palmendach, so wie
man sich das an einer solchen Bucht vorstellt. Natürlich haben wir hier ein
Bier getrunken und was sag ich – es schmeckt wirklich besser als anderswo. Klar
liegt das nicht am Bier, die Dose San Miguel kann man auch im Supermarkt kaufen
aber bei dieser Kulisse hier schmeckt es halt besser. Der „Strand“ ist jetzt
nicht so doll, die Korngröße des „Sandes“ beträgt zwischen 50 cm und 1 m. Und
nein, ich habe mich nicht verschrieben. Über diese großen Steine kommt man nun
wirklich schwer ins Wasser. Daher liegen hier alle auch auf dem Beton der
Slipanlage des „Hafens“, wo man ganz einfach ins Wasser kommt. Die Häfen, wie
auch schon in Port Valldemossa sind hier alle gleich: Die Slip ist mit
Holzbalken versehen, wo die Boote drüber geschoben werden können und raus aus
dem Wasser. Denn wenn es hier stürmt geht es in den wenig geschützten Buchten
mächtig zur Sache, da müssen die Boote halt an Land. Deshalb gibt es den
einzigen Hafen der Westküste auch in der großen Bucht von Soller – und einen
Bootsanleger in Sa Calobra.
Wie gesagt, von der Slipanlage kann man hier ins Wasser
hüpfen und kommt auch einfach wieder raus. Gern wird hier auch von den vielen
Felsen gesprungen, alles von 1m bis über 10 m ist dabei. Wer mitmachen will:
Badeschuhe nicht vergessen
Die Cala Deia ist übrigens wegen der Kneipen und der recht
einfachen Anfahrt sehr gut besucht. Ich meine also voll. Es gibt unten
(gebührenpflichtige) Parkplätze, die sind aber begrenzt.
klares Wasser und urige Kneipen |
noch ne urige Kneipe |
Panorama |
Cala Tuent
Wieder ganz anders hier. Eine riesige Bucht – verglichen mit
den anderen. Ein großer Sandstrand, kostenlose Parkplätze und herrliches
Badewasser. Warum es hier im Vergleich so leer ist kann ich nur vermuten: Alle
wollen nach Sa Calobra (die Nachbarbucht) und verpassen den Abbieger um die 4
km hierher zu fahren. Dabei ist es hier wirklich klasse, den malerischen Blick
gibt es dazu. Wenn man hier schwimmen geht und auf die Insel schaut erheben
sich 1000m hohe Berge über der Bucht und man meint fast, in einem norwegischen
Fjord zu sein. Wer also eh nach Sa Calobra will – ein Badeausflug zur Cala
Tuent ist wärmstens ans Herz gelegt. Auch der Blick von oben ist übrigens nicht
übel.
Der Blick von oben ist sprektakulär |
Netter Badestrand |
Ist auch nicht allzu voll hier |
Sa Calobra
Hier scheiden sich jetzt wirklich die Geister. Allein weil
hier Busladungen von Menschen hinfahren und dann auch noch per Ausflugsschiff von
Soller kommen. Es gibt unzählige Restaurants, Souvenirläden, eigentlich
grausam. Warum die Bucht hier erwähnt wird? Weil die Schlucht halt schon
einzigartig ist. Allein der Weg von der Bucht durch beleuchtete Tunnel in die
enge Schlucht ist schon toll. Wenn man dann in die Schlucht kommt und das Meer
durch die beiden Felsentürme sieht – schon genial. Tipp: Ein wenig in die
Schlucht rein laufen, da war es ruhig und beschaulich
Der "Strand" |
Blick in die Schlucht |
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