Mit dem Kreuzfahrer ans Nordkap (3)

Mit dem Kreuzfahrer ans Nordkap (3)
Lofoten bis Trondheim


ich freue mich ja immer auf Rückmeldungen zu meinem Berichten – egal in welcher Art. Da scheinen ja in der Tat einige Apfelsinen mit Schaschlikspießen bearbeitet worden zu sein. Besonders freue ich mich natürlich über Richtigstellungen meiner Ausführungen, ihr wisst ja, ich liebe Bezzerwizzer.

Also in der Tat – ein Bild gleichzeitig vom Sonnenuntergang und Sonnenaufgang (was ich im letzten Bericht behauptet habe) gibt es natürlich gar nicht. Der Sonnenuntergang ist definiert als der Zeitraum, in dem die sichtbare Sonnenscheibe den Horizont berührt bis zu dem Zeitpunkt, in dem sie völlig unter den Horizont sinkt. Ergo sind Sonnenunter- und Aufgang zwei völlig separate Vorkommnisse. Mein Bild war also einfach nur ein Bild der Mitternachtssonne.

Die Sonne geht wieder unter - wenn auch nur kurz
Das Thema Mitternachtssonne ist auf dieser Reise natürlich das große Thema und ich muss euch sagen, dass wir uns gestern riesig gefreut haben, als die Sonne mal wieder unterging. Ehrlich gesagt war das kurz vor ein Uhr und 20 min später ist sie wieder aufgegangen. Dunkel war es natürlich auch nicht. Trotzdem ein schöner Moment, denn ehrlich, Mitternachtssonne mag ja mal ein Erlebnis sein, ist aber blöd. Irgendwie ist der Wechsel zwischen hell und dunkel doch echt was tolles. Wie das immer so ist, man merkt erst, wie schön etwas ist, wenn man es nicht mehr hat. Ich sag euch also – freut euch wenn es abends dunkel wird.


Wir waren ja gestern auf dem Lofoten, bzw haben dort geankert. Was soll ich sagen, die Lofoten sind landschaftlich ein Highlight von Norwegen. Teilweise türkises Wasser (ist alles Sandboden hier), welches in rauhe Felsen übergeht, dahinter dann saftig grüne Wiesen mit bunten Häusern drauf. Im Hintergrund schroffe, zackige und schneebedeckte Berge. Diese Landschaft bietet also irgendwie alles, was man sich so vorstellen kann. Der Kontrast des Wassers zu den Wiesen und Bergen  - unvergleichlich. Wir haben den ganzen Tag nur auf die Landschaft geschaut und dem Farbenspiel zugesehen. Hier folgen jetzt ein paar Bilder dieser bizarr schönen Landschaft.









Sonst haben wir nur faulenzen gespielt, waren in der Sauna und im Blubberbad. Ihr erinnert euch ja an die Folge 1. Immer antizyklisch vorgehen. Da also alle von Bord waren, um um sich die Lofoten von der Landseite anzusehen, haben wir das leere Schiff genossen. In der Tat waren wir mal wieder alleine im Blubberbad, ich muss da mal meine GoPro mitnehmen.

Ein Mega Highlight war dann die Ausfahrt aus dem Fjord. Uns war schon klar, dass dies hier die Wal-Ecke Nordeuropas ist und zu dieser Jahreszeit gibt es hier besonders viele Wale. Das wir dann wirklich welche zu sehen bekamen war dann schon etwas ganz, ganz besonderes. Und dann waren es auch gleich noch Orcas, die fast neben uns durch das Wasser peitschten um Makrelen zu fangen. Nein, Bilder können das nicht wiedergeben, wenn diese großen Geschöpfe an die Oberfläche kommen, das Wasser aus ihren Lungen pusten, und schnell wieder untertauchen. Graziös aber auch irre schnell pflügen sie durchs Wasser – bestimmt 4 oder 5 Tiere waren es, die uns da entgegengekommen sind. Jutta hat sie entdeckt – ein wirklich geschultes Auge. 







Und heute waren wir in Trondheim. Was für eine tolle Stadt. Für mich bisher die klare Nummer 1 in Norwegen. Und das nicht, weil es überall kostenlos WiFi gibt (find ich aber schon gut) oder weil wir einen Starbucks gefunden haben und unsere Tassensammlung erweitern konnten (es gibt wirklich eine Trondheim Tasse). Es liegt eher an dem unglaublich gemütlichen, schicken und architektonisch gelungenen  Flair dieser Stadt. Überall Holzhäuser in verschiedenen Farben, die in Stelzen ins Wasser gebaut sind. Fluss und Hafenbecken durchziehen die Stadt, es gibt gemütliche Kneipenecken oder monumentale Bauten zu sehen. Besonders gelungen fand ich ein altes Werftgelände, welches als neuer Stadtteil wieder aufgebaut worden ist, dazu aber teilweise die alten Gebäude, oder Utensilien (also Hafenkran, Docks etc) erhalten worden sind. Ich war wirklich hin- und weg. Ich habe als Beschreibung mal das neue Wort „snygellig“ erfunden. Ich konnte mich sogar noch an die Beschreibung Trondheims in Buch „Der Schwarm“ erinnern, in dem Trondheim so wundervoll beschrieben wurde, wie ich es heute erlebt habe. Schätzing macht das aber deutlich besser als ich, braucht dafür aber auch 3 Seiten – glaube ich. Wer also grad das Buch zur Hand hat sucht bitte die Stelle raus und schickt mir ein Scan oder ein Bild (Abtippen geht natürlich auch). Ich meine die Stelle, wo Sigur Johanson über sein Trondheim schwärmt.

Hier ein paar Bilder der Holzhäuser, die ich wirklich schick fand.





So, und heute geht es weiter Richtung Süden und ihr glaubt gar nicht, wie sehr ich mich auf den Sonnenuntergang freue. Ob es heute mal wieder richtig dunkel wird?

weiter zum 4. (und letzten) Teil

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