Ein wunderschönes Apartment – leider total kaputt gespart
Das Apartment ist generell wunderschön, ganz toll gemacht
und man fühlt sich sehr wohl. Dann hat es aber wieder Elemente, wo man sich
fragt, warum man ein so schönes Apartment so kaputt spart bzw nicht fertig
macht. Wir haben uns teilweise wie auf der Baustelle gefühlt.
Die Terrasse ist wirklich ein Traum. Ein toller Blick über
die Bucht bis hin nach Buenavista, die Verglasung lässt dies noch einmal besser
wirken. Wir haben uns irre wohl gefühlt dort und auch der überdachte Teil ist
wunderbar, so konnten wir auch bei Regen draußen sitzen. Und dann noch die
kleine „Teide-Blick“ Terrasse, wo sich früh morgens der erste Sonnenstrahl
trifft. Traumhaft. Aber warum in Gottes Namen sind die uralten Stühle auf
dieser kleinen Terrasse mit Farbe bemalt, schmutzig und klapprig? Warum ist der
Sonnenschirm praktisch unbenutzbar, weil an mehreren Stellen zerbrochen? Es
steht noch Baumaterial überall rum, wohlfühlen geht leider anders.
Kleinigkeiten, ja, aber bei diesem Preis des Apartments erwarte ich auch etwas.
Auch das kombinierte Wohnzimmer mit Küche ist einfach
wunderbar. Die wirklich riesigen Fensterflächen geben das Gefühl, immer noch
draußen zu sein. Das ist schön. Die Küche ist eigentlich wunderschön, der
Glastisch ganz am Ende lädt richtig zum Verweilen ein. Allein den Blick aus der
Küche haben wir irre genossen. Und dann wieder eine richtig schlechte
Küchenausstattung, die all das wieder kaputt macht. Der Kühlschrank ist so
klein, das ist ein Witz. Es passt dort keine Sektflasche oder Weinflasche
richtig rein. Von den in Spanien übliche großen 1,5 l großen Getränkeflaschen
ganz zu schweigen. Eigentlich passt da gar nichts rein außer ein paar Bier
Dosen und etwas Käse und Wurst. Wir machen dort gern Obstsalat (weil das Obst
halt so gut ist auf der Insel), aber leider wurde der immer schlecht, weil wir
ihn nicht kühlen konnten. In der Küche wäre so viel Platz für einen wunderbaren
großen Kühlschrank, der auf der Insel keine 200 EUR kostet. Es gibt keinen Backofen
in der Wohnung sondern nur eine uralte (10 Jahre?) Mikrowelle. Warum ein altes
second-hand Gerät in eine nagelneue Wohnung stellen, wo ein modernes Kombigerät
das ganze aufgewertet hätte. Wir konnten keine Brötchen aufbacken und mal ne
Pizza am Abend ist auch nicht drin. Die sonstige Küchenausstattung ist fast ok,
trotzdem fehlt es an vielen Dingen – das Schneidbrett ist unbenutzbar, es gibt
kein Sieb (Nudeln essen geht also auch nicht) und kein Abtropfbrett (abwaschen
macht so richtig Spaß). Apropos abwaschen – es geht nur kalt Wasser (wie
überall außer in der Dusche). Zum Abwaschen mussten wir also wie beim Camping
Wasser kochen. Erwarte ich zu viel für ein Apartment dieser Preisklasse? Auch
der Fernseher im Wohnzimmer ist ein Witz. Das Gerät ist aus 2004(!). In einem
nagelneuen Apartment gehe ich bei „Flatscreen“ doch nicht von einem uralten
Plasma-Gerät aus. Wir wollten ein paar Bilder vom USB Stick schauen oder den
Laptop per HDMI anschließen – das Gerät besitzt aber nur Scart-Anschluss. Was
sollen solche 2nd-Hand Artikel? Wenn ich ein altes Apartment buche (und dann
die Hälfte zahle) ist sowas ok, doch aber nicht in einem nagelneuen Apartment
zu diesem Preis?
 |
Toller Blick |
 |
Kühlschrank in Camping-Größe |
 |
Ein Schneidebrett? |
Dann das Schlafzimmer. Auch ein wirklicher Traum, ein toller
Blick direkt aus dem Bett auf den Atlantik. Ein wirklich schönes Bett mit einer
wunderbaren. Geschlafen haben wir gut. Aber warum gibt es noch nicht einmal
einen kleinen Nachtschrank? Ein Kaffee am Morgen ist so leider unmöglich. Noch
schlimmer: Es gibt keinen Schlafzimmerschrank. Wir konnten all unsere Kleidung
(für 2 Wochen) nicht unterbringen und mussten aus dem Koffer leben. Es gab zwar
einen Schrank im Badbereich (was soll sowas?), der hatte aber keine Türen und
wurde eher zur Lagerung der Putzutensilien genutzt. Bei uns nennt man so etwas
Rumpellammer – was ja auch gut ist. Dies war aber offen und der erste Blick den
man sieht, wenn man aus dem Schlafzimmer kommt. Unschön. Zusätzlich schaut man
auf die Spanplatte der Rückseite des Schrankes, sehr, sehr hässlich.
 |
Der "Schrank" |
 |
Blick vom Klo |
 |
So sieht es aus, wenn man aus dem Schlafzimmer kommt |
 |
..wenn man denn rauskommt ;-) |
Dann der Badbereich. Eigentlich wunderschön gestaltet, tolle
Fliesen, sehr geräumig. Der ganze Badbereich ist aber offen gestaltet (was beim
Rest der Wohnung wirklich toll ist). Man kommt also aus dem Schlafzimmer und
steht im Klo. Auch wenn man aus dem Wohnzimmer Richtung Schlafzimmer läuft geht
man durchs Klo. Warum ein 2 Personen Apartment 2 Klos braucht will ich nicht diskutieren,
aber in offener Bauweise? In unserer Kultur ist der Gang zur Toilette etwas
Persönliches und kein Kommunikationsbereich. Ja, es wurden scheinbar
nachträglich sogenannte Türen eingebaut (Spiegel auf einer Spanplatte), die so
hässlich sind, dass das ganze wunderschöne Apartment extrem darunter leidet.
Und es ist nicht nur hässlich, sondern auch unpraktisch. So kommt man aus dem
Schlafzimmer kaum raus, weil die Tür in die falsche Richtung anschlägt und man
dadurch zeitgleich den Weg zum Bad blockiert. Das wirkt alles sehr unfertig und
wie gesagt „Auf der Baustelle“. Das Wasser ist kalt (Warmwasser gibt es nur in
der Dusche) und das 2. Waschbecken war unbenutzbar, weil der Abfluss nicht
dicht war. Das wurde während unseres Besuches trotz Telefonanruf auch nicht
repariert. Was dann aber wirklich toll ist – die Dusche. Ein Traum. Riesengroß,
schön gemacht, hier gibt es sogar warmes Wasser.
 |
Blick vom Klo in die Küche (und andersrum) |
Für mich das Schlimmste: Das WLan war praktisch nicht
nutzbar. Mal eine Mail abrufen ist ok, aber weder VoIP geschweige denn Video
ist möglich. Teilweise ist es ganz ausgefallen. Meiner Meinung nach hängen
einfach zu viele Leute an einem uralten Router.
Zusammengefasst: Wir fanden das Apartment wunderschön, aber
schrecklich, weil wir es nicht richtig nutzen konnten.
Kommentare
Kommentar veröffentlichen