Venedig bei Regen


Warum waren wir bisher eigentlich noch nicht in Venedig? Wahrscheinlich liegt es daran, dass hier alle Touristen der Welt auf einmal sind und ich sowas ja eigentlich nicht mag. Aber ich muss zugeben, dass diese Stadt einen wirklich besonderen Reiz hat und wir ganz bestimmt nicht das letzte Mal hier waren. Auch wenn es stimmt, dass sich hier alle Touristen der Welt auf einmal treffen, obwohl wir im November bei Regen hier waren. Eigentlich unglaublich und gar nicht so mein Ding, trotzdem bin ich sofort begeistert von dieser Stadt als wir spät Abends ankommen. Woran das liegt? Einfach weiter lesen….


Ankommen spät am Abend



Jeder kennt Venedig. Ich kannte es auch. Aus Filmen, aus Dokus, aus der Zeitung, tausende von Bildern habe ich schon gesehen. Und ja, es ist genauso wie im Film, nur irgendwie viel gigantischer, viel echter, viel größer, viel imposanter und noch viel beeindruckender als ich dachte. Ja, klar, eine Stadt im Meer – so richtig klar wird uns das erst, als wir hier sind. Es gibt keine Autos hier – soweit kennt man das. Aber was das bedeutet merken wir erst als wir durch die Gassen schlendern. Denn die Gassen sind eng, sehr eng. Klar, da müssen ja auch keine Autos durch. Das ist so wunderhübsch, dass ich genau das in Venedig am tollsten fand: Einfach durch die Gassen schlendern. Ständig geht es über eine Brücke und irgendein Kanal durchzieht die Stadt, auf denen der Transport abgewickelt wird. Auf dem Landwege gibt es keinerlei Verkehr, kein Fahrrad, kein Karren, es gibt überhaupt kein Landfahrzeug, nichts. Alles im Wasser. Taxi, Bus (Vaporetto), Polizei, Rettungsdienst, Müllabfuhr, Möbeltransport, Gondeln und was auch immer sonst noch. Ja klar, kennt man, als wir das erleben ist es schon sehr Besonders. Und ja, es mag mehr Brücken in Hamburg geben als in Venedig, aber mal ehrlich, in Venedig wirkt das gigantischer. Da sind nämlich überall, wirklich alle paar Meter, Brücken. Wunderschön sieht das aus und jeder Kanal hat etwas Einzigartiges. Und wahrscheinlich macht das Fehlen jeglichen Landverkehrs und die Enge der Gassen diesen Reiz aus. Also ich fand es toll.

Obwohl es geregnet hat. Vielleicht ist es im Regen hier sogar viel schöner, weil nicht ganz so voll? Und es ist listig im Regen. Denn dann sind nicht nur die Kanäle mit Wasser gefüllt sondern auch die Straßen. Also nass wird man auf jeden Fall. Pfützen haben hier halt die Größe des Canale Grande. Aber nicht meckern, sondern einfach hindurch. Bei Regen gibt es auch besondere Eindrücke: Wo muss man sonst seinen Regenschirm einklappen, wenn jemand entgegenkommt? Denn in der Tat - die Gassen sind so eng, dass eine Begegnung mit 2 Regenschirmen unmöglich ist. Gibt es auch nicht überall.


So sieht es hier überall aus - ich find das historisch

Und das klassische Venedig Bild


Was wir so gemacht haben den ganzen Tag? Nun, eine Fahrt auf dem Canale Grande gehört natürlich dazu, den wir mit der Vaporetto Linie 1 hin und wieder her gemacht haben. Ist auch im Regen eine tolle Sightseeing Tour. Da die Boote alle 10 min fahren steigen wir mal hier, mal da aus, um so einige der Sehenswürdigkeiten zu sehen. Ob man nun wirklich über die Rialto Brücke laufen muss weiß ich immer noch nicht, ich fand die kleinen Brücken ja viel schicker. Wir waren auch in Murano, was ich wirklich empfehlen kann, weil es da viel ruhiger ist und alles voller Glaskunst, das find ich ja schick. Auf dem Markusplatz waren wir natürlich auch, der übrigens Abends um 23 Uhr besonders schön war. Aber wie gesagt, einfach durch die Gasse und über die  Brücken laufen fand ich irgendwie am besten. 


Mit dem Vaporetto durch den Canale Grande

Murano 
Das beste in Venedig: Einfach umherbummeln


Unsere Wohnung können wir jedem empfehlen, das war perfekt (hier meine Rezension). 

Und was wir sonst noch an Tipps haben:

  • Ein Tagesticket (oder gleich Mehrtagestickets wenn man länger da ist) der ACTV lohnt sich auf jeden Fall. So kann man überall Vaporetto fahren, egal wo man hin will. Und die fahren sehr oft und überall hin. Venedig ist größer als ich dachte und so ist das Vaporetto die beste Art von A nach B. Die Linie 1 und 2 fahren durch den Canale Grande (schick), die 3 direkt rüber nach Murano und die 4.1 und 4.2 einmal drumrum (in umgekehrter Reihenfolge)
  • Murano nicht auslassen. Hier ist es ruhiger und genau so schön. Wer Glas mag und die Geschichte drumrum sollte das Glasmuseum besuchen, was wir einfach wegen des Regens gemacht haben.
  • Den Markusplatz besuchen wenn es leer ist. Wir waren spät abends da, das war romatisch. 
  • Wenn die Kreuzfahrer wieder los fahren, so kurz vor 6 lohnt sich ein Besuch an der südlichen Seite. Sieht gigantisch aus.
  • Es ist nicht leicht, ein Restaurant zu finden, wo es kein „Menu Touristico gibt“. Wir haben eine tolle Pizzeria (guckst du hier) gefunden, wo einen Haufen Einheimische waren.
  • Google Maps im Fußgängermodus ist Pflicht. Andernfalls ist Verlaufen garantiert. Viele Gassen enden nämlich an einem Kanal – ohne Brücke. Oder sie enden im Nirgendwo. Venedig ist ein Labyrinth – das ist ja das Schöne. Wer also irgendwo hin möchte und nicht immer die Hauptwege laufen will kommt um eine Fußgängernavi nicht herum – und man findet so beeindruckende Gassen. 
  • Wer mit der Alilaguna vom Flughafen kommt und in den Süden der Stadt möchte sollte bereits im Norden aussteigen und den Rest zu Fuß laufen. Geht schneller als einmal über Lido bis zum Markusplatz und ist schicker. Google Maps aber nicht vergessen.


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