Mit dem Wohnmobil durch Island
Ich würde die Insel mal gerne mit Teneriffa vergleichen – obwohl der Vergleich komisch klingt. Aber auch Teneriffa (auch so eine Lieblings-Insel von mir) ist sehr abwechslungsreich, ist vulkanischen Ursprungs, hat daher schwarze Strände, liegt mitten im Atlantik, ist touristisch beliebt und hat mehrere Klimazonen. Der Unterschied ist eigentlich nur die Aktivität des Vulkanismus und der Breitengrad, auf dem die Inseln liegen. 28 gegen 66 Grad Nord. Damit liegt Island (fast) so dicht am Nordpol als Teneriffa am Äquator. Der Unterschied ist dann eigentlich nur das Klima. Teneriffa hat je nach Höhe subtropisch bis kühlgemäßigt. Island schließt sich da an, wo Teneriffa aufhört, es geht von kühlgemäßigt über subpolar bis polar.
Damit kommen wir zum Wetter. An den oben genannten Klimazonen merkt man schnell, es ist kalt und regnerisch, das Islandtief heißt nicht zufällig so. Wer also einen warmen, sonnigen Urlaub möchte, der fährt hier nicht hin. Aber das Wetter macht vielleicht genau den Entspannungsfaktor aus. Ich als bekennendes Weichei und Warmduscher gehe im Regen spazieren, finde 12 Grad plötzlich „angenehm“ und spaziere bei unter 10 Grad in der Badehose rum. Wetter ist hier halt so. Von 14 Tagen Urlaub hat 13 Tage die Sonne geschienen und 10 Tage hat es geregnet. Was heißt, 4 Tage lang war es nur sonnig und einen Tag nur regnerisch (da aber ganz dicke). Sonst war es immer mal Sonne und Regen, ganz oft auch gleichzeitig, oft halt einfach bewölkt. Mal nur 5 min Sonne am Tag, manchmal auch 22 Stunden.
Womit wir zur Helligkeit kommen, auch so eine Sache des Breitengrads. Island liegt nur wenige Kilometer vom Polarkreis entfernt (der bekanntlich auf 66,5 Grad liegt) und damit ist es hier immer hell. Ja, die Sonne geht kurz unter, davon merkt man aber nix. Die bürgerliche Dämmerung (man kann noch lesen) setzt gar nicht erst ein, die nautische (Horizont zu erkennen) und astromische (dunkel) natürlich erst recht nicht. Es ist einfach immer hell. Das nervt ein wenig beim Einschlafen (netterweise können wir unser WoMo komplett verdunkeln), ist aber sehr praktisch im Urlaub, da man auch gern mal spät abends irgendwo rumfahren und sich Sachen ansehen kann. Ich fand das prima.
Das Besondere an Island sind natürlich die Geothermalgebiete und die Gletscher. Das ist so einzigartig hier, dass sich allein deshalb das herkommen lohnt. Denn das gibt es woanders nur ganz selten. Riesige Gletscher mit Eisbergen im Wasser neben Geysiren und warmen Quellen.
Wobei wir beim warmen Wasser sind. Wir waren noch nie soviel baden im Urlaub. Baden gehört hier nämlich zur Kultur, und das merkt man. Es gibt 169 Schwimmbäder(!) – fast alle Freibäder, einige wirklich im Nirgendwo. Dazu viele natürliche (oder halbnatürliche) sogenannte Hot-Pots und einige Touristen-Lagunen (Blaue Lagune, Myvatn, Laugarvatn Fontana). Wir waren in 8 Bädern: Hofsos (genialer Ausblick) , in Þelamerkur (im Nirgendwo) , Akureyri (großes Stadtschwimmbad) , Egilsstaðir (größer als gedacht) , Höfn (ziemlich groß für einen Ort mit 1700 Einwohnern) , Kirkjubæjarklaustur (klein aber fein, der Ort hat aber auch nur 135 Einwohner) , Hveragerði (50m Bahn im Dorf) und in Grindavík (super modern) . Und ehrlich, wir waren dort hauptsächlich zum Schwimmen, haben aber auch natürlich gerne die Duschen genutzt. Die Schwimmbäder kosten alle praktisch dasselbe (900 ISK) und sind alle sehr gut ausgestattet. Ein Schwimmbecken, Kinderbecken, meist 2 Hot-Pots mit ca. 39 und 41 Grad, dazu noch Rutschen etc. Und es ist wirklich eine Kultur. Das fängt schon beim Waschen an. Als Tourist wird man bereits beim Bezahlen über die Hygiene hingewiesen, mir wurde sogar in der Dusche das korrekte Waschen gezeigt. Jedes Bad hat die gleichen Regeln: Schuhe gleich an der Tür ausziehen, die Umkleiden sind grundsätzlich Gruppenumkleiden (getrennt), Schrankplatz ist begrenzt, teilweise sogar nur Mini-Schränke für Geld oder Handy, Klamotten legt man in Körbe oder hängt sie auf. Nach dem Schwimmen geht man keinesfalls unabgetrocknet in die Umkleide, damit man sich dort trocken umziehen kann. Fast alle bieten Badekleidung- Schleuder, Haartrockner und gratis Wasser und Kaffee. Es ist wirklich ein Ritual im Schwimmbad, was wir jetzt gut drauf haben. Und ehrlich, es ist sehr, sehr praktisch.
Noch so ein Ritual ist das Schuhe ausziehen, nicht nur im Schwimmbad sondern eigentlich überall, in öffentlichen Gebäuden, im Norden und im Hochland sogar im Restaurant oder in der Camping-Rezeption. Auch schön, denn der Boden ist dadurch überall sauber.
Der Nachteil der Rituale: Der Isländer wird sehr böse, wenn man seine Rituale nicht einhält. Und nach unseren persönlichen Erfahrungen ist der Isländer eh kein besonders freundlich wirkender Menschenschlag. Die amerikanischen Touristen, die ja eher übertriebene Freundlichkeit gewöhnt sind, sehen das als Ablehnung gegenüber Touristen, ich sag mal: Der Isländer an sich is halt so. Brummelig. Als ich mal einen Isländer lachen sah, stellte der sich als dänischer Tourist heraus. Ganz übel wird es wie gesagt, wenn man die Rituale bricht. Ein unwissender (scheinbar russischer) Tourist ging nicht nur mit nasser Badehose in die Umkleide, sondern hat sie da auch noch ausgewrungen. Ihr glaubt gar nicht, was dann passiert ist. Der Arme wurde in den Schwitzkasten genommen und auf das Schild aufmerksam gemacht. Na ok, das mit dem Schwitzkasten war jetzt übertrieben, aber laut war es schon.
Camping in Island ist sehr einfach. Es gibt sehr viele Campingplätze, die gut ausgeschildert sind und auch bei Google gut zu finden sind. Apropos Google, das Internet ist hier sehr gut, man darf also gerne Google als Reiseführer nutzen. Da Island zur Roaming-Zone Europas gehört ist das besonders nett. Aber zurück zu dem Campingplätzen. Die sind üblicherweise recht einfach aber sauber und ok. Duschen sind meist nicht so gut, aber die braucht man dank der ganzen Schwimmbäder ja eigentlich auch nicht. Wir haben immer etwas passendes gefunden. Meist sind die Plätze auch sehr schön gelegen. Für WoMo Fahrer: Natürlich kann man auch hier und dort einfach über Nacht parken - wir haben das hier aber aus Rücksicht der derzeitigen Tourismusdebatte nicht gemacht, außer wo es audrücklich erlaubt ist (z.B. am Jökulsárlón, da haben wir extra gefragt).
Und nun die ultimative Liste, was man in Island braucht und gerne vergessen darf
Mitbringen muss man:
Und was ich nicht empfehlen kann:
Touristisch ist Island übrigens sehr beliebt. Zu beliebt, wie man mittlerweile überall nachlesen kann. Die Statistiken, die ich gefunden habe, sind ziemlich alt. Denn der Anteil der Nordamerikaner und Chinesen ist deutlich höher als derzeit bei Wikipedia nachzulesen ist. Fakt ist natürlich, dass viele Menschen so denken wie ich, weil Island nun mal einzigartig ist. Aber um den Kreis zu schließen – die nicht ganz 2 Mio Touristen auf der Insel sind dann doch noch gar nichts gegen die 5 auf Teneriffa. Dabei ist Island 50 mal größer (Allein der Vatnajökull ist 4 mal so groß wie Teneriffa). Macht also 20 Touristen pro Quadratkilometer pro Jahr auf Island vs 2500 Touris pro Quadratkilometer auf Teneriffa. Damit ist Islandurlaub dann doch noch „einsam“.
Und hier geht es zur Übersicht der Route
Hier das Buch dazu
Und hier noch das Video
Fazit / Tipps und Tricks
Und hier geht es zur Übersicht der Route
Ein Fazit? Das ist diesmal einfach. Habe ich bisher bei unseren WoMo-Reisen immer gesagt: „Hier kann man noch mal hin“ lautet es diesmal „Hier fahren wir auf jeden Fall noch mal hin“. Island ist faszinierend, erholsam und wunderschön gleichzeitig. Wir haben viel gesehen und sehen gern noch viel mehr.
Und hier geht es zur Übersicht der Route
Mit dem Wohnmobil durch Island |
Ein Fazit? Das ist diesmal einfach. Habe ich bisher bei unseren WoMo-Reisen immer gesagt: „Hier kann man noch mal hin“ lautet es diesmal „Hier fahren wir auf jeden Fall noch mal hin“. Island ist faszinierend, erholsam und wunderschön gleichzeitig. Wir haben viel gesehen und sehen gern noch viel mehr.
Eis |
und heiß |
Die Insel zu beschreiben ist gar nicht so schwer – Feuer und Eis ist ja das Motto und das ist natürlich auch das spektakuläre hier. Feuer haben wir jetzt keins gesehen aber so viele dampfende Quellen und heiße Steine, dass wir das mit dem Feuer gerne glauben und eigentlich ganz froh sind, dass kein Vulkan ausgebrochen ist. Aber die Insel hat noch mehr als Feuer und Eis: Sie hat grün und schwarz, Basalt und Lavasteine, viel warmes Wasser, Wasserfälle en Masse, eine ganz besondere Ausstrahlung und irgendwie ein beruhigendes Flair.
.. und der Dettifoss |
Ich würde die Insel mal gerne mit Teneriffa vergleichen – obwohl der Vergleich komisch klingt. Aber auch Teneriffa (auch so eine Lieblings-Insel von mir) ist sehr abwechslungsreich, ist vulkanischen Ursprungs, hat daher schwarze Strände, liegt mitten im Atlantik, ist touristisch beliebt und hat mehrere Klimazonen. Der Unterschied ist eigentlich nur die Aktivität des Vulkanismus und der Breitengrad, auf dem die Inseln liegen. 28 gegen 66 Grad Nord. Damit liegt Island (fast) so dicht am Nordpol als Teneriffa am Äquator. Der Unterschied ist dann eigentlich nur das Klima. Teneriffa hat je nach Höhe subtropisch bis kühlgemäßigt. Island schließt sich da an, wo Teneriffa aufhört, es geht von kühlgemäßigt über subpolar bis polar.
Damit kommen wir zum Wetter. An den oben genannten Klimazonen merkt man schnell, es ist kalt und regnerisch, das Islandtief heißt nicht zufällig so. Wer also einen warmen, sonnigen Urlaub möchte, der fährt hier nicht hin. Aber das Wetter macht vielleicht genau den Entspannungsfaktor aus. Ich als bekennendes Weichei und Warmduscher gehe im Regen spazieren, finde 12 Grad plötzlich „angenehm“ und spaziere bei unter 10 Grad in der Badehose rum. Wetter ist hier halt so. Von 14 Tagen Urlaub hat 13 Tage die Sonne geschienen und 10 Tage hat es geregnet. Was heißt, 4 Tage lang war es nur sonnig und einen Tag nur regnerisch (da aber ganz dicke). Sonst war es immer mal Sonne und Regen, ganz oft auch gleichzeitig, oft halt einfach bewölkt. Mal nur 5 min Sonne am Tag, manchmal auch 22 Stunden.
Womit wir zur Helligkeit kommen, auch so eine Sache des Breitengrads. Island liegt nur wenige Kilometer vom Polarkreis entfernt (der bekanntlich auf 66,5 Grad liegt) und damit ist es hier immer hell. Ja, die Sonne geht kurz unter, davon merkt man aber nix. Die bürgerliche Dämmerung (man kann noch lesen) setzt gar nicht erst ein, die nautische (Horizont zu erkennen) und astromische (dunkel) natürlich erst recht nicht. Es ist einfach immer hell. Das nervt ein wenig beim Einschlafen (netterweise können wir unser WoMo komplett verdunkeln), ist aber sehr praktisch im Urlaub, da man auch gern mal spät abends irgendwo rumfahren und sich Sachen ansehen kann. Ich fand das prima.
Das Besondere an Island sind natürlich die Geothermalgebiete und die Gletscher. Das ist so einzigartig hier, dass sich allein deshalb das herkommen lohnt. Denn das gibt es woanders nur ganz selten. Riesige Gletscher mit Eisbergen im Wasser neben Geysiren und warmen Quellen.
Es kocht - Geothermalgebiet Hveravellir |
Und Eisberge nachts um halb vier, da ist es ruhig in der Lagune |
Wobei wir beim warmen Wasser sind. Wir waren noch nie soviel baden im Urlaub. Baden gehört hier nämlich zur Kultur, und das merkt man. Es gibt 169 Schwimmbäder(!) – fast alle Freibäder, einige wirklich im Nirgendwo. Dazu viele natürliche (oder halbnatürliche) sogenannte Hot-Pots und einige Touristen-Lagunen (Blaue Lagune, Myvatn, Laugarvatn Fontana). Wir waren in 8 Bädern: Hofsos (genialer Ausblick) , in Þelamerkur (im Nirgendwo) , Akureyri (großes Stadtschwimmbad) , Egilsstaðir (größer als gedacht) , Höfn (ziemlich groß für einen Ort mit 1700 Einwohnern) , Kirkjubæjarklaustur (klein aber fein, der Ort hat aber auch nur 135 Einwohner) , Hveragerði (50m Bahn im Dorf) und in Grindavík (super modern) . Und ehrlich, wir waren dort hauptsächlich zum Schwimmen, haben aber auch natürlich gerne die Duschen genutzt. Die Schwimmbäder kosten alle praktisch dasselbe (900 ISK) und sind alle sehr gut ausgestattet. Ein Schwimmbecken, Kinderbecken, meist 2 Hot-Pots mit ca. 39 und 41 Grad, dazu noch Rutschen etc. Und es ist wirklich eine Kultur. Das fängt schon beim Waschen an. Als Tourist wird man bereits beim Bezahlen über die Hygiene hingewiesen, mir wurde sogar in der Dusche das korrekte Waschen gezeigt. Jedes Bad hat die gleichen Regeln: Schuhe gleich an der Tür ausziehen, die Umkleiden sind grundsätzlich Gruppenumkleiden (getrennt), Schrankplatz ist begrenzt, teilweise sogar nur Mini-Schränke für Geld oder Handy, Klamotten legt man in Körbe oder hängt sie auf. Nach dem Schwimmen geht man keinesfalls unabgetrocknet in die Umkleide, damit man sich dort trocken umziehen kann. Fast alle bieten Badekleidung- Schleuder, Haartrockner und gratis Wasser und Kaffee. Es ist wirklich ein Ritual im Schwimmbad, was wir jetzt gut drauf haben. Und ehrlich, es ist sehr, sehr praktisch.
Noch so ein Ritual ist das Schuhe ausziehen, nicht nur im Schwimmbad sondern eigentlich überall, in öffentlichen Gebäuden, im Norden und im Hochland sogar im Restaurant oder in der Camping-Rezeption. Auch schön, denn der Boden ist dadurch überall sauber.
Der Nachteil der Rituale: Der Isländer wird sehr böse, wenn man seine Rituale nicht einhält. Und nach unseren persönlichen Erfahrungen ist der Isländer eh kein besonders freundlich wirkender Menschenschlag. Die amerikanischen Touristen, die ja eher übertriebene Freundlichkeit gewöhnt sind, sehen das als Ablehnung gegenüber Touristen, ich sag mal: Der Isländer an sich is halt so. Brummelig. Als ich mal einen Isländer lachen sah, stellte der sich als dänischer Tourist heraus. Ganz übel wird es wie gesagt, wenn man die Rituale bricht. Ein unwissender (scheinbar russischer) Tourist ging nicht nur mit nasser Badehose in die Umkleide, sondern hat sie da auch noch ausgewrungen. Ihr glaubt gar nicht, was dann passiert ist. Der Arme wurde in den Schwitzkasten genommen und auf das Schild aufmerksam gemacht. Na ok, das mit dem Schwitzkasten war jetzt übertrieben, aber laut war es schon.
Camping in Island ist sehr einfach. Es gibt sehr viele Campingplätze, die gut ausgeschildert sind und auch bei Google gut zu finden sind. Apropos Google, das Internet ist hier sehr gut, man darf also gerne Google als Reiseführer nutzen. Da Island zur Roaming-Zone Europas gehört ist das besonders nett. Aber zurück zu dem Campingplätzen. Die sind üblicherweise recht einfach aber sauber und ok. Duschen sind meist nicht so gut, aber die braucht man dank der ganzen Schwimmbäder ja eigentlich auch nicht. Wir haben immer etwas passendes gefunden. Meist sind die Plätze auch sehr schön gelegen. Für WoMo Fahrer: Natürlich kann man auch hier und dort einfach über Nacht parken - wir haben das hier aber aus Rücksicht der derzeitigen Tourismusdebatte nicht gemacht, außer wo es audrücklich erlaubt ist (z.B. am Jökulsárlón, da haben wir extra gefragt).
Campingplatz im Norden Islands (Hofsos) |
Campingplatz Asbyrgi |
Campingplatz bei Hallormsstadhur |
Stellplatz am Jökulsárlón |
Und nun die ultimative Liste, was man in Island braucht und gerne vergessen darf
Mitbringen muss man:
- Verdunklung fürs WoMo (oder mit was man sonst so unterwegs ist) – wenn man wie ich im Hellen nicht so gut schlafen kann
- Thermometer, am besten IR (sowas) . Nicht nur um die heißen Quellen erstmal zu testen, aber auch gerne um zu klären, wie kalt das Wasser denn wirklich ist.
- Viel Speicherkarten, weil die Menge der Fotos doch alles übersteigt. An jeder Ecke gibt es ein Fotomotiv. Außerdem fotografiert man alles mehrfach, weil meist 5 min später das Licht doch etwas besser wird.
- Warme Sachen. Also alles, was ihr habt. Es ist kälter, als gedacht. Fleece-Jacke und dicke Pullis sind Pflicht. Oder ihr kauft euch hier Island-Pullis
- Regensachen. Also alles, was wirklich dicht hält. Sonst kommt man hier nicht raus. Und ehrlich: Wandern im Regen ist gar nicht so übel wie gedacht.
- Alkohol: Ist hier nicht nur teuer, sondern auch schwer zu beschaffen. Gibt es nur im Vinbudn, und die gibt es nicht überall und haben abenteuerliche Öffnungszeiten
- Badesachen, siehe oben. Denn man badet oft hier, ob im Schwimmbad oder in den natürlichen Hot-Pots.
- Handtücher, viele Handtücher. Einerseits zum Baden. Logisch. Andererseits zum Abtrocknen nach dem Wandern. Und dann noch extra-Handtücher für die Hot-Pots, die riechen nach Schwefel.
- Shampoo. Da als Camper üblicherweise die Duschen in den Schwimmbädern verwendet werden (die Duschen in den Campingplätzen sind daher üblicherweise schlecht). Und im Schwimmbad gibt es Shampoo immer in der Dusche. Im Preis inbegriffen.
- Sonnenkollektor zum Laden von Akkus. Bringt nix, die Sonne scheint selten und wenn, dann bringt das keine Leistung. Aber da man viel unterwegs ist hier hat man üblicherweise genug Batterie vom Auto.
- Kurze Hose und T-Shirt: Zu kalt. Man kann sich damit zwar als Isländer tarnen (die ab 10 Grad in T-Shirt rumlaufen) aber man muss dann auch das böse Dreinschauen üben. Dazu muss man aber viel üben.
- Grillsachen. Ich weiß, der Isländer grillt auch im Regen und ich weiß immer noch nicht, warum denen die Kohle nicht wieder ausgeht.
- 4WD WoMo, also ein Unimog mit Aufsatz oder so einen Mercedes 4WD : Damit ist man flexibel, kommt hier (fast) überall hin und kann auch abseits der normalen Routen agieren. Perfekt für Island. Aber man braucht dann halt so ein Spezial WoMo.
- 2WD WoMo Van. Also sowas wie wir. Pössl oder ähnlich. Man ist herrlich flexibel und kann an den überlaufenen Orten einfach die Nacht dazu nehmen oder gleich da schlafen. Ein Camper-Van hat gegenüber eines großen WoMos eindeutig den Vorteil, dass man auch rauere Pisten fahren kann oder mal kleine Flüsse furten. Die hohe Bauweise und der kürzere Radstand hilft sehr. Nachteil ist eigentlich nur, dass man keine echten 4WD Strecken fahren kann. Lasst euch übrigens nicht ein Auto als WoMo andrehen, wegen der hohen Preise werden gerne Kombis als WoMo vermietet. Das ist aber wegen des Klimas schon eine Herausforderung, weil man alles außer schlafen draußen machen muss. Auch im Regen. Und auf keinen Fall ohne Heizung buchen. Wird echt kalt. Wir hatten mehrfach bis zu 2 Grad in der Nacht.
- 4WD Auto und Hotel/Hostel/Guesthouse. Teuer, aber für den Nicht-Camper eine Alternative. Nachteil: Man ist nicht so flexibel. Zur Not auch ein robuster 2WD.
- Großes WoMo. Fahren hier viele von rum, ist sicher auch ok, wenn man auf böse Straßen verzichtet. Ist halt teuer und die Flexibilität leidet ein wenig, da man nicht alle Straßen fahren kann.
- Fahren mit den Überlandbus. Machen erstaunlich viele (und die Routen ohne Bus werden dann getrampt, was hier auch gut geht). Sicher für Low-Budget im Zusammenhang mit Hostel die beste Alternative.
So ein Camper-Van kommt auch mit den rauhen Straßen gut zurecht |
Und was ich nicht empfehlen kann:
- Kombi als WoMo: Hier gern genommen und oft gesehen, ist aber nix Ganzes und nix Halbes. Aber wer sparen muss hat hier ne Alternative, die werden übrigens auch mit Heizung vermietet. Was ich dann empfehlen würde, ist zusätzlich ein großes Zelt oder ein Pavillon zum aufbauen – als Wohnzimmer sozusagen.
- Zelten. Zugegeben, hier zelten sehr viele Leute, gerade jüngere. Ich würd mal behaupten, wegen des Budgets. Glücklich sahen die oft nicht aus, alles durchnässt und nachts bei 2 Grad ist sicher auch nicht nett. Ich hab Camper gesehen, die haben auf dem Klo gegessen (wie toll) und ihre Sachen im Schwimmbad geföhnt, bis sie rausgeflogen sind. Kochen geht dann auch nur unter freiem Himmel, wobei durchweichtes Brot sicher nicht so gut schmeckt. Auch Dachzelte sind hier gern im Einsatz, grad auf 4WD Autos, der Nachteil ist aber identisch. Also man sollte sich überlegen, ob das dann noch Urlaub ist, außer man mag das genau so.
- Fahrrad fahren. Ich hab mich gewundert, wie viele Leute mit dem Fahrrad unterwegs sind. Das müssen aber die ganz harten sein. Ist wie zelten mit dem Auto, nur dass man nicht mal ins Auto kommt. Wer macht bitte sowas?
- Gruppen-Busreisen. Das liegt aber daran, dass ich Busreisen blöd finde, weil man sich da nicht absetzen kann und alles durchgeplant ist. Ist aber wirklich sehr subjektiv, denn es gibt viele Busreisende hier.
Zelten in Island - wie aus der Outdoor-Werbung. |
Und hier geht es zur Übersicht der Route

Hier das Buch dazu
Und hier noch das Video