Island 2022 - Tag 5/6/7 - Halbinsel Hopping

Island 2022
Tag 5-7 - Halbinsel Hopping

Drei Halbinseln in drei Tagen. Snæfellsnes kennt der regelmäßige Blog-Leser ja bereits, hier waren wir 4 Tage lang. Der Hintergrund: Ich darf wieder einen Artikel im NORDIS-Magazin schreiben und die Redaktion hat sich eben für diese Halbinsel entschieden. Da wollen wir ja ein wenig genauer recherchieren.

Aber erstmal die Details zum Tipp aus dem Hot-Pot in Ólafsvík, dem geheimen Wasserfall. Nun, wir haben ihn gefunden, aber er war ausgeschaltet. Das ist jetzt kein Witz, denn das benachbarte Kraftwerk war unter voller Last und so war der Wasserfall nur ein Rinnsal. Es war trotzdem ein schöner Spaziergang. 

Unser Stellplatz in Ólafsvík

Am nächsten Morgen sind wir dann los Richtung Skagi, einer Halbinsel im Norden. Aber erst einmal kamen wir ja noch an einigen Naturwundern vorbei, die wir wir niemanden vorenthalten wollen. Eigentlich wollten wir ja noch zum Kirkjufell, dem sehr fotogenen Berg. Üblicherweise macht man das Foto mit dem Wasserfall Kirkjufellsfoss im Vordergrund. Aber der Parkplatz war überfüllt und ist mittlerweile auch kostenpflichtig und das klassische Bild haben wir ja auch schon. Einfach das vordere Umschlagsbild aus unserem Buch anschauen. Aber von der Straße aus haben wir dann doch noch ein schönes Bild bekommen, der Berg ist auch ohne Wasserfall schön.

Kirkjufell

Die Straße an der Nordseite der Halbinsel führt übrigens sehr spektakulär über tolle Brücken mit herrlicher Aussicht aus die Berge und das Meer. 



Und weiter ging es über den Vatnaleið (dt. Wasserpass). Der Name rührt wohl daher, dass es hier viele Seen und Flüsse gibt, was die Aussicht auf dem Pass ziemlich traumhaft macht.



Zum Schluss haben wir noch die Doleritsäulen von Gerðuberg besucht, ziemlich beeindruckende Kolosse von 1,5 Metern Durchmesser und bis zu 14 Meter hoch. Dolerit ist chemisch identisch mit Basalt, aber grobkörniger. Deshalb sind die Säulen auch ungleich größer als die vom Basalt. 




Das war dann das Ende von Snæfellsnes. Die Halbinsel wird immer wieder einer unserer Lieblingsorte auf Island bleiben, nicht nur wegen des traumhaften Berges, dem zweitschönsten Berg der Welt. Auf der Weiterfahrt gönnen wir uns erstmal einen Burger an einer dieser riesigen Tankstellen im Nirgendwo, die üblicherweise an wichtigen Verkehrsknotenpunkten stehen. In diesem Fall in Staðarskáli, der Kreuzung der Ringstraße zu dem Westfjorden. Die Tankstelle hat die Größe einer mittleren Autobahntankstelle in Deutschland, obwohl hier weit und breit nichts ist - außer halt die Tanke. Es ist aber wie üblich ziemlich voll und der Burger hervorragend. Da hat sich seit 4 Jahren nichts verändert. Übernachtet haben wir dann in Skagaströnd am Anfang der Halbinsel Skagi. Diese haben wir noch nie umrundet, also holen wir das jetzt nach. Die Straße ist weniger abenteuerlich als gedacht, 85 Kilometer anständige Schotterpiste, die wirklich gut in Schuss ist. Ab 50 Meter Höhe fahren wir durch Nebelschwaden, was die Gegend hier noch mystischer macht als sie so schon ist. Treffen tun wir hier niemanden.



Und nun kommt der Hammer. Und der Grund, warum wir eigentlich hier sind. Die Gegend um den Leuchtturm Kálfshamarsviti. Nein, es ist nicht der Leuchtturm der uns interessiert, aber er liegt mitten in einem der größten Basaltflächen Islands. Es ist schwierig zu beschreiben, was wir dort erleben. Selbst die Bilder geben nur einen Bruchteil dessen wieder, was das Auge hier erlebt. Und da ich es kaum beschreiben kann zitiere ich einfach mal Jules Verne aus seinem Roman "Reise nach dem Mittelpunkt der Erde":  "Bekanntlich ist der Basalt ein braunes Gestein vulkanischen Ursprungs, das regelmäßige Formen zeigt, welche durch ihre Eigenthümlichkeit überraschen. Die Natur verfährt hier geometrisch und arbeitet in menschlicher Weise, als hätte sie Winkelmaß, Zirkel und Senkblei in der Hand. Indem sie sonst überall ihre Kunst in großen unordentlichen Massen und seltsamer Verbindung der Linien gezeigt hat, so wollte sie hier ein Muster von Regelmäßigkeit geben und den Architekten der frühesten Jahrhunderte ein streng geregeltes Vorbild schaffen, das weder von der Herrlichkeit Babylons, noch von den Wundern Griechenlands je übertroffen worden ist."








Und hier noch drei Selfies, auch wenn es schwierig ist, uns in der Geometrie des Basalts zu entdecken. Und ja, wir waren hier allein. Es ist einer der Orte, die zwar sehr besonders, aber touristisch überhaupt nicht bekannt sind. Ich möchte nicht wissen, was im Vergleich in Irland am Giants Causeway los ist, was ich mal als vergleichbar sehen würde (ich war noch nicht da).




Auch die Weiterfahrt einmal um die Halbinsel war wunderschön, immer wieder tolle Ausblicke auf die tolle Küste.



Übernachtet haben wir dann mal im Wald, was für Island wirklich sehr, sehr besonders ist. Und heute stehen wir in Hofsós, nicht weit entfernt. Damit haben wir die dritte Halbinsel erreicht, die wir jetzt einmal umrunden werden, Tröllaskagi.



Kommentare